Studie fordert Sanierungsoffensive für ineffiziente Gebäude

Fabian

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Berlin, 27. März 2025: Ein heute veröffentlichtes Gutachten des ifeu – Institut für Energie- und Umweltforschung, das im Auftrag der Deutschen Umwelthilfe (DUH) und mit Unterstützung der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) erstellt wurde, belegt die zentrale Rolle der Energieeffizienz für eine erfolgreiche Energiewende und langfristig bezahlbare Heizkosten. Besonders die energetische Modernisierung der ineffizientesten Gebäude müsse gezielt und entschlossen vorangetrieben werden. Die DUH fordert daher eine rasche Umsetzung der im Gutachten vorgeschlagenen Maßnahmen. Dazu zählen unter anderem die Sanierung der sogenannten Worst-Performing Buildings, eine Reform der Förderlandschaft, die Anpassung ordnungsrechtlicher Vorgaben sowie die Festlegung klarer politischer Ziele.

DUH mahnt politische Kurskorrektur an

Laut Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin der DUH, sei ein grundlegender Richtungswechsel in der deutschen Gebäudepolitik dringend notwendig. Nur durch umfassende Sanierungen könne gewährleistet werden, dass alle Menschen auch künftig ihre Heizkosten bezahlen können und die Klimaziele erreicht werden. Sie äußerte Besorgnis darüber, dass dieses Thema bislang in den Koalitionsgesprächen zwischen Union und SPD kaum Beachtung finde.

Die derzeitige politische Vernachlässigung treffe insbesondere Haushalte mit mittleren und niedrigen Einkommen. Nach Einschätzung der DUH reicht ein bloßer Austausch von Heizungen in vielen Fällen nicht aus, um die gewünschte Wirkung zu erzielen. Energieeffizienz bilde die unverzichtbare Grundlage einer sozial gerechten Wärmewende.

Die DUH forderte die Verhandlungspartnerinnen und -partner auf, mit Hilfe des Sondervermögens für den Klimaschutz eine umfassende Sanierungswelle zu initiieren. Ziel sei es, in den kommenden vier Jahren eine grundlegende Wende für die Menschen in Deutschland herbeizuführen. Gelinge dies, könne langfristig der Werterhalt des Gebäudebestands gesichert und bezahlbares Wohnen für alle ermöglicht werden. Die DUH warnte zudem ausdrücklich davor, den Fokus im Gebäudeenergiegesetz einseitig auf Emissionseffizienz zu legen.

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Unsanierte Gebäude mit extrem hohem Energieverbrauch

Das Gutachten zeigt, dass unsanierte Gebäude der schlechtesten Effizienzklassen bis zu zehnmal mehr Energie verbrauchen als moderne, energetisch optimierte Bauten. Dennoch werde diese Gebäudegruppe bisher weitgehend politisch ignoriert. Dabei stellen diese ineffizienten Gebäude eine besonders große Belastung für die Bewohnerinnen und Bewohner sowie für das gesamte Energieversorgungssystem dar.

Energetische Modernisierung bringt dauerhafte Vorteile

Laut Studie führen energetische Sanierungen nicht nur zu dauerhaft sinkenden Energiekosten, sondern verbessern auch die Lebensqualität der Bewohner. Zusätzlich entlasten sie die Strom- und Wärmenetze. Diese positiven Effekte unterstreichen die Notwendigkeit einer gezielten und flächendeckenden Modernisierungsstrategie.

Konkrete Maßnahmen zur Steigerung der Sanierungsrate

Das Gutachten liefert konkrete und zielgerichtete Handlungsempfehlungen, um die Sanierungsrate deutlich zu steigern und die energetische Qualität von Gebäuden zu verbessern. Neben der gezielten Sanierung der Worst-Performing Buildings gehören dazu eine Überarbeitung der Förderinstrumente, klare gesetzliche Vorgaben sowie die Entwicklung langfristiger Strategien zur Gebäudemodernisierung.

Dieser Text beruht auf einer Pressemitteilung der Deutschen Umwelthilfe (DUH) vom 27.03.2025