Der Stromspar-Check bietet Menschen mit wenig Geld kostenlose Energiesparberatungen, die telefonisch, online, in einer Sprechstunde oder direkt zu Hause durchgeführt werden. Ehemals langzeitarbeitslose Menschen werden dabei zu Energiesparexpertinnen und -experten ausgebildet, um Haushalte beim Energiesparen zu unterstützen. Durchschnittlich können pro Haushalt jährlich bis zu 300 Euro eingespart werden. Zusätzlich gibt es kostenlose Soforthilfen wie LED-Lampen, Duschsparköpfe oder Zuschüsse für den Austausch von Kühlschränken oder Gefriertruhen. Das Projekt, das an 150 Standorten über 450.000 Menschen erreicht hat, feiert heute sein 15-jähriges Bestehen mit einem Kongress, der Expertinnen und Experten aus Politik, Zivilgesellschaft und Wissenschaft zusammenbringt.
Ministerin hebt soziale und klimapolitische Erfolge hervor
Die Bundesumwelt- und Verbraucherschutzministerin Steffi Lemke betonte, dass der Stromspar-Check ein gelungenes Beispiel für die Verbindung sozialer und klimapolitischer Ziele sei. Insbesondere Haushalte mit geringem Einkommen würden durch praktische Unterstützung entlastet, während gleichzeitig ein Beitrag zum Klimaschutz geleistet werde. Sie lobte das Engagement und die Sachkenntnis der Stromsparhelferinnen und -helfer, die über die Jahre vielen Haushalten geholfen hätten, Energie- und Kosten einzusparen.
Caritas-Präsidentin würdigt Mehrwert für die Gesellschaft
Caritas-Präsidentin Eva-Maria Welskop-Deffaa hob hervor, dass der Stromspar-Check mehrere Gewinner habe. Einkommensschwache Haushalte könnten durch die Beratung Energie und Geld sparen, während ehemals langzeitarbeitslose Menschen durch ihre Tätigkeit einen Zugang zu betroffenen Haushalten finden. Dabei würden praktische Hinweise auf Energiefresser und sinnvolle Verhaltensänderungen ohne belehrenden Ton gegeben. So werde sozial gerechter Klimaschutz ermöglicht.
Nachhaltige Effekte und Fokus auf Heizenergie
Michael Geißler, Vorstandsvorsitzender des eaD, unterstrich die langfristigen Effekte der Beratung. Der Stromspar-Check verbessere die Energieeffizienz im Haushalt, unterstütze die EU-Klimaschutzziele und entlaste die öffentliche Hand. Neben Strom und Wasser liegt ein aktueller Schwerpunkt auf Wärme: Durch besseres Nutzungsverhalten könnten Haushalte bis zu 1.000 kWh Heizenergie pro Jahr einsparen, was etwa zehn Prozent des Verbrauchs entspricht.
Bilanz und Erfolge des Projekts
Seit 2008 haben die Stromsparhelferinnen und -helfer rund 450.000 Haushalte besucht und zu Themen wie Strom- und Wasserverbrauch, Heizen und Lüften beraten. Dabei wurden kostenfreie Soforthilfen wie LEDs, Steckerleisten, Sparduschköpfe und Hygrothermometer installiert. Insgesamt konnten CO₂-Emissionen um 780.000 Tonnen reduziert werden. Haushalte, die an dem Programm teilnehmen, sparen durchschnittlich 300 Euro im Jahr, was besonders Bezieherinnen und Beziehern von Bürgergeld, Wohngeld oder kleinen Renten zugutekommt.
Strategien zur Bekämpfung von Energiearmut
Auf dem Jubiläumskongress im Bundesumwelt- und Verbraucherschutzministerium diskutierten die Teilnehmenden Strategien zur Reduzierung von Energiearmut. Dabei stand im Mittelpunkt, wie einkommensschwache Haushalte durch den Stromspar-Check unterstützt werden können, um Energiekosten zu senken und gleichzeitig die Klimaziele Deutschlands zu erreichen. Die Diskussion umfasste auch, wie von Energiearmut bedrohte Haushalte von europäischer Klimasozialpolitik und energieeffizienten Innovationen profitieren könnten.
Ausblick: Beitrag zur sozialen Energiewende
Das Jubiläum diente auch dazu, den Blick in die Zukunft zu richten. Damit niemand bei der Energiewende zurückgelassen wird, soll der Stromspar-Check weiterhin eine wichtige Rolle spielen. Das Ziel ist es, allen vulnerablen Haushalten, die Energie sparen möchten, eine Beratung vor Ort anzubieten, um die Energiewende sozial gerecht zu gestalten.
Dieser Text beruht auf einer Pressemitteilung des BMUV vom 05.12.2024