Recycling 2023: Fortschritte und Herausforderungen in der Abfallwirtschaft

Fabian

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Die Recyclingquote in Deutschland hat sich verbessert. Laut Angaben des Umweltbundesamts (UBA) und der Zentralen Stelle Verpackungsregister (ZSVR), die diese Informationen am 21. Januar 2025 auf einer Pressekonferenz bekannt gaben, wurden 2023 mehr Verpackungen recycelt als im Vorjahr. Die deutsche Entsorgungswirtschaft sammelte, sortierte und recycelte insgesamt mehr als 5,5 Millionen Tonnen Verpackungsabfälle aus privaten Haushalten. Damit sei es gelungen, wertvolle Rohstoffe zurückzugewinnen. Beide Behörden betonten, dass eine strikte Mülltrennung die wichtigste Voraussetzung sei, um das Recycling weiter auszubauen.

Gesetzliche Recyclingquoten größtenteils erreicht

Seit 2018 seien die Vorgaben für die gesetzlichen Recyclingquoten deutlich gestiegen, erklärte die ZSVR. Von den acht vorgegebenen Recyclingquoten hätten die dualen Systeme fünf erreicht oder sogar übertroffen. Dies betreffe die Quoten für Eisenmetalle, Aluminium, Papier, Pappe und Karton (PPK) sowie Kunststoffe. Bei Kunststoffen gebe es zwei Quoten: eine für die rein werkstoffliche Verwertung und eine zweite, bei der sowohl Recycling als auch Energieerzeugung angerechnet würden.

Kunststoffrecycling: Deutlicher Anstieg der werkstofflichen Verwertung

Im Bereich der werkstofflich recycelten Kunststoffverpackungen sei der Recyclinganteil von 42,1 Prozent im Jahr 2018 auf 68,9 Prozent im Jahr 2023 gestiegen. Die ZSVR-Vorstandsvorsitzende Gunda Rachut bezeichnete diese Entwicklung als besonders erfreulich und hob hervor, dass sie das Ergebnis der zukunftsorientierten und leistungsfähigen Arbeit der deutschen Entsorgungswirtschaft sei.

Herausforderungen bei Glas- und Getränkekartonverpackungen

Die Recyclingquote bei Glasverpackungen blieb um 6,9 Prozentpunkte unter den Vorgaben, da zu viel Altglas im Restmüll und nicht im Glascontainer lande. Bei Getränkekartonverpackungen wurde die Quote um 8,7 Prozentpunkte verfehlt. Dennoch hätten beide Verpackungstypen höhere Recyclingquoten als im Jahr 2022 aufgewiesen. Rachut betonte, dass fast 100 Prozent des gesammelten Glases wieder in Behälterglas eingesetzt werde. Umso bedauerlicher sei es, dass immer noch zu viel Glas im Restmüll lande. Sie appellierte an Systeme, Kommunen, Handel und Verbraucher*innen, Glasverpackungen besser in den Wirtschaftskreislauf einzubringen.

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Problematische Verbundverpackungen und mangelnde Produzentenverantwortung

Bei sonstigen Verbundverpackungen sei die Recyclingquote erneut deutlich verfehlt worden. Die Abweichung habe sich im Vergleich zum Vorjahr um weitere 7,9 Prozentpunkte verschlechtert. Laut ZSVR werde die Produzentenverantwortung in diesem Bereich noch immer nicht ausreichend wahrgenommen. Es mangele an Bemühungen der Beteiligten, die notwendigen Verwertungskapazitäten zu schaffen.

Fehlerhafte Mülltrennung als größte Herausforderung

Die größte Hürde für ein effektives Recycling stelle nach wie vor die fehlerhafte Vorsortierung und Mülltrennung durch Verbraucher*innen dar. Die dualen Systeme hätten berichtet, dass die Qualität des Sammelgemischs durch Fehlwürfe zum Teil erheblich beeinträchtigt sei. Viele Abfälle würden in falschen Sammelbehältern landen, was zu erhöhtem Sortieraufwand, steigenden Kosten und geringeren Mengen an sortenreinem Material führe. Dies wirke sich negativ auf ein hochwertiges Recycling aus.

Dieser Text beruht auf einer Pressemitteilung des Umweltbundesamtes vom 21.01.2025