Der Schutz von Klima, Ressourcen und Biodiversität sichert Wohlstand und nachhaltiges Wirtschaftswachstum. Die Umweltwirtschaft stellt in Nordrhein-Westfalen eine Leitbranche dar, in der 2023 rund 600.000 Menschen beschäftigt waren – mit steigender Tendenz. Dies zeigt der Umweltwirtschaftsbericht 2024, den die Prognos AG in Zusammenarbeit mit dem Institut für ökologische Wirtschaftsforschung im Auftrag des Umweltministeriums am 7. November 2024 veröffentlichte.
Bedeutung der Umweltwirtschaft für Arbeitsplätze und Nachhaltigkeit
Oliver Krischer, Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr, hob hervor, dass die Umweltwirtschaft Arbeitsplätze in Nordrhein-Westfalen schaffe und die nachhaltige Entwicklung weltweit vorantreibe. Nordrhein-Westfalen sei das erste Bundesland gewesen, das diese Branche gezielt in den Fokus rückte, da sie Lösungen für den Klimawandel, den Verlust der Biodiversität und knappe Ressourcen biete. Nordrhein-Westfalen wolle sich klar als Vorreiter dieser Entwicklung positionieren.
Förderung und Unterstützung der Umweltwirtschaft
Vor zehn Jahren erkannte Nordrhein-Westfalen als erstes Bundesland das Potenzial der Umweltwirtschaft. Seitdem dient der alle zwei Jahre erscheinende Umweltwirtschaftsbericht als Grundlage für umweltpolitische Maßnahmen. Spezielle Förderprogramme wie GreenEconomy.IN.NRW unterstützen die Forschung an neuen Innovationen, während das Programm GrüneGründungen.NRW Erfindungen zu marktfähigen Produkten weiterentwickelt. Zudem vernetzt das Kompetenznetzwerk Umweltwirtschaft.NRW Unternehmen, um durch Wissens- und Technologietransfer den Markterfolg der Produkte zu beschleunigen.
Umweltwirtschaft als ökonomisches Schwergewicht
Die Zahlen belegen, dass die Umweltwirtschaft in der traditionell industriell geprägten Region Nordrhein-Westfalen eine bedeutende Rolle spielt. Sie beschäftigt inzwischen 6,2 Prozent der Erwerbstätigen in Nordrhein-Westfalen und übertrifft damit die Beschäftigungszahlen der Metallindustrie und des Maschinenbaus zusammen. Die weltweit steigende Nachfrage nach Umweltprodukten eröffnet zudem neue Märkte: So exportierte die Umweltwirtschaft im Jahr 2023 Güter im Wert von rund 14,5 Milliarden Euro, was 6,5 Prozent aller nordrhein-westfälischen Exporte entspricht.
Ökologische Wertschöpfung und Ressourceneinsparungen
Neben ihrer ökonomischen Wertschöpfung erzielt die Umweltwirtschaft auch eine sogenannte ökologische Dividende von etwa 28,9 Milliarden Euro. Dies umfasst die Vermeidung von Umweltschäden und die Schaffung ökologischer Werte, wie den Erhalt der Biodiversität. Durch umweltfreundliche Produkte und Leistungen spart die Umweltwirtschaft jährlich etwa 63 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalente ein, sowohl innerhalb Nordrhein-Westfalens als auch darüber hinaus. Zudem trägt sie durch Dienstleistungen wie Recycling und Reparaturen sowie durch die Verwendung nachhaltiger Rohstoffe wie Holz zur Einsparung von mehr als 8,5 Millionen Tonnen knapper Ressourcen bei.
Krisenfestigkeit und Wachstum
Trotz der Herausforderungen der letzten Jahre zeigte sich die nordrhein-westfälische Umweltwirtschaft widerstandsfähig. Zwischen 2020 und 2023 verzeichnete sie ein Bruttowertschöpfungswachstum von 9,2 Milliarden Euro jährlich und einen jährlichen Zuwachs von 21.600 Erwerbstätigen. Auch während der Corona-Pandemie und weiteren Krisen stabilisierte die Branche die Volkswirtschaft und erzielte langfristig ein überdurchschnittliches Wachstum: Die Erwerbstätigkeit stieg jährlich um 1,4 Prozent, die Bruttowertschöpfung um 4,3 Prozent.
Innovationskraft als Erfolgsfaktor
Die Innovationsorientierung ist eine zentrale Stärke der Umweltwirtschaft in Nordrhein-Westfalen, das im Bereich der Umweltwirtschaftspatente global hinter den USA und Japan rangiert und in Deutschland Platz 3 nach Bayern und Baden-Württemberg belegt. Ein besonderer Innovationsfokus liegt dabei auf dem Recycling von Batterien sowie Windenergie- und Photovoltaikanlagen.
Umweltwirtschafts-Gipfel in Düsseldorf
Am 7. November 2024 trafen sich in Düsseldorf Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft, um zukünftige Strategien für die Umweltwirtschaft zu diskutieren. Der Gipfel im NRW-Umweltministerium stand unter dem Titel „Wie Unternehmen Innovationen beschleunigen“.
Dieser Text beruht auf einer Pressemitteilung der Landesregierung NRW vom 07.11.2024