Nachhaltig grillen: Tipps vom NABU für Umwelt und Genuss

Fabian

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Berlin – Sobald die Temperaturen steigen, zieht es viele Menschen mit Grill und Picknickkorb in Parks und Gärten. Doch das Grillen belastet Umwelt und Klima – sei es durch Einweggrills, Billigfleisch oder Tropenholz-Kohle. Der Naturschutzbund NABU zeigt Möglichkeiten auf, wie Grillen nachhaltiger gestaltet werden kann. Laut NABU-Pressesprecherin Silvia Teich schließen sich Grillfreude und Umweltschutz nicht aus. Wer beim Einkauf und bei der Zubereitung einige Regeln beachte, könne den Sommer sowohl genussvoll als auch umweltfreundlich erleben.

Herkunft der Grillkohle überprüfen

Herkömmliche Grillkohle besteht oft aus Holz unbekannter Herkunft, das mitunter aus tropischen Regionen stammt – mit entsprechend hohem Risiko für Raubbau an den dortigen Wäldern. Der NABU empfiehlt daher, Grillkohle aus heimischer Produktion zu verwenden. Die Verpackung sollte die Holzart benennen und mit Zertifizierungen wie FSC oder Naturland versehen sein. Diese stehen für Mindeststandards nachhaltiger Forstwirtschaft und soziale Kriterien bei der Produktion. Zusätzlich gewährleistet ein DIN-Kennzeichen, dass auf schädliche Zusätze wie Pech, Erdöl, Koks oder Kunststoffe verzichtet wurde.

Noch nachhaltiger sei laut NABU der Einsatz eines Elektrogrills. Dieser komme ohne Holz aus und könne mit Ökostrom fast klimaneutral betrieben werden. Darüber hinaus entstünden beim Elektrogrillen kaum gesundheitsgefährdende Stoffe wie Rauch oder polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), was es zu einer gesünderen Alternative mache.

Umweltfreundlich anzünden

Von chemischen Grillanzündern wird abgeraten. Stattdessen seien leicht brennbare, ökologische Materialien wie kleine Äste, Stöckchen, Karton, Wolle oder Watte als Zündhilfe ausreichend.

Einwegprodukte vermeiden

Einweggrills und Aluschalen gelten als Müllverursacher und Ressourcenverschwender. Der NABU rät daher zum Einsatz langlebiger Grills aus Edelstahl. Auch beim Zubehör wie Besteck und Geschirr sollte auf Wiederverwendbarkeit geachtet werden. Mehrweg-Geschirr sei umweltfreundlicher als Plastikbesteck oder Pappteller. Silvia Teich weist darauf hin, dass auch kompostierbare Alternativen aus Holz oder Palmblatt keine Lösung darstellen, da es sich ebenfalls um Einwegprodukte handelt und sie Ressourcen verschwenden. Eine konsequente Nutzung von Mehrweggeschirr sei daher die bessere Wahl.

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Fleisch reduzieren oder ganz weglassen

Die Produktion von Fleisch gilt als erheblicher Treiber der Klimaerhitzung und verbraucht große Mengen Wasser und Energie. Der NABU rät, den Fleischkonsum zu reduzieren und bei Fleisch auf Bio-Qualität, regionale Herkunft und artgerechte Tierhaltung zu achten. Teich betont, dass pflanzliche Alternativen wie Gemüse-Spieße, Halloumi oder Tofu klimafreundlicher und zugleich schmackhaft seien – ein Ausprobieren lohne sich. Wer Fisch grillen möchte, sollte darauf achten, dass dieser aus gesunden Beständen stammt und idealerweise regional bezogen wird. Unterstützung bei der Auswahl bietet die „Guter Fisch“-Liste, die NABU gemeinsam mit der Verbraucherzentrale, Geomar, DUH und WWF erstellt hat.

Rücksicht auf Natur und Mitmenschen

Ein respektvoller Umgang mit Natur und Nachbarschaft sollte selbstverständlich sein. Glutreste dürfen nicht auf Wiesen entsorgt, Müll nicht zurückgelassen und Tiere nicht durch Lärm oder Rauch gestört werden. Feuerstellen dürfen nur dort genutzt werden, wo sie ausdrücklich erlaubt sind. In Naturschutzgebieten ist Grillen grundsätzlich untersagt.

Dieser Text beruht auf einer Pressemitteilung des NABU (Naturschutzbund Deutschland e.V.) vom 16.06.2025