Berlin, 6. Dezember 2024: Das Thünen-Institut, eine dem Bundeslandwirtschaftsministerium unterstellte Einrichtung, hat in dieser Woche den ersten Ergebnisbericht zum Pakt gegen Lebensmittelverschwendung im Groß- und Einzelhandel vorgelegt. Aus dem Bericht geht hervor, dass lediglich ein Viertel der nicht verkauften Nahrungsmittel als Lebens- oder Futtermittel weiterverwendet wurde. Der überwiegende Rest landete im Abfall. Zudem wurden die vorliegenden Daten als ungenau bewertet.
Kritik der Deutschen Umwelthilfe
Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe (DUH), erklärte, dass erstmals 14 große Lebensmittelunternehmen, darunter Lidl, Kaufland, Netto und Edeka, Zahlen zur Lebensmittelverschwendung im Jahr 2023 offengelegt hätten. Dies sei ein positiver Schritt in die richtige Richtung. Gleichzeitig äußerte er Besorgnis darüber, dass mehr als drei Viertel der nicht verkauften Lebensmittel als Abfall entsorgt worden seien. Angesichts der Ressourcenknappheit sei es unerlässlich, dass Lebensmittel nicht in der Tonne, sondern auf den Tellern landen.
Forderung nach verbesserter Datengrundlage
Müller-Kraenner wies außerdem darauf hin, dass die Unternehmen bei der Berechnung auf willkürlich gewählte Basisjahre, die Umrechnung von Euro-Beträgen in Tonnen sowie pauschale Annahmen zur Lebensmittelrettung zurückgriffen. Diese Faktoren verzerrten die Daten erheblich. Daher sei es dringend erforderlich, dass Unternehmen dazu verpflichtet werden, transparent und nachvollziehbar zu dokumentieren, wie viele Lebensmittel tatsächlich verschwendet werden.
Appell an die Bundesregierung
Die DUH forderte die Bundesregierung auf, klare und verbindliche Vorgaben für die Dokumentation und Transparenz bei der Lebensmittelverschwendung zu schaffen. Dies sei notwendig, um den Umgang mit Ressourcen zu verbessern und die Verschwendung nachhaltig zu reduzieren.
Dieser Text beruht auf einer Pressemitteilung der Deutschen Umwelthilfe (DUH e.V.) vom 06.12.2024