Internationales Projekt gegen Umweltkriminalität gestartet

Fabian

© MaxSafaniuk / stock.adobe.com

Das Bundesumweltministerium (BMUV) startet erstmals in Zusammenarbeit mit INTERPOL und dem World Wide Fund For Nature (WWF) ein Projekt zur Bekämpfung internationaler Umweltkriminalität. Aus Mitteln der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI) stellt das BMUV dafür fünf Millionen Euro bereit. Das auf drei Jahre angelegte Projekt zielt darauf ab, grenzüberschreitende Straftaten mit schwerwiegenden Folgen für Klima, Biodiversität und Umwelt aufzudecken und zu verhindern. Ein Schwerpunkt liegt auf der Stärkung der internationalen Zusammenarbeit von Strafverfolgungsbehörden sowie auf dem Schutz zivilgesellschaftlicher Organisationen, die sich der Bekämpfung von Umweltverbrechen widmen. Die Kooperation konzentriert sich auf Umweltkriminalität in den Bereichen Fischerei, Waldrodung, Bergbau, Umweltverschmutzung und Wildartenhandel.

Umweltkriminalität verschärft globale Krisen

Bundesumweltministerin Steffi Lemke betonte, dass grenzüberschreitende organisierte Umweltkriminalität die planetare Dreifachkrise – Artensterben, Klimakrise und Umweltverschmutzung – erheblich verschärfe. Sie erklärte, dass der enge Schulterschluss zwischen Umweltschutz und Kriminalitätsbekämpfung unabdingbar sei. Kriminelle Organisationen würden durch Aktivitäten wie das Töten und Handeln bedrohter Tierarten, das Abholzen wichtiger CO2-Speicher oder das illegale Ablagern von Abfällen die natürlichen Lebensgrundlagen erheblich schädigen. Diese Vergehen führten zu Milliarden von illegalen Gewinnen, so Lemke. Sie hob hervor, dass die Zusammenarbeit mit INTERPOL und WWF einen wesentlichen Beitrag leisten werde, um diese Form der Kriminalität effektiv zu bekämpfen.

INTERPOL: Umweltkriminalität kennt keine Grenzen

INTERPOL-Generalsekretär Valdecy Urquiza erklärte, dass Umweltkriminalität eine ernste Bedrohung für den Planeten und die Zukunft der Menschheit darstelle. Umweltverbrechen wie illegaler Holzeinschlag oder die unerlaubte Entsorgung gefährlicher Abfälle hätten oft grenzüberschreitende Dimensionen und stünden in Verbindung mit anderen illegalen Aktivitäten wie Drogenhandel, Waffenschmuggel oder Menschenschmuggel. Urquiza unterstrich, dass das gemeinsame Projekt mit Deutschland und WWF den Aufbau von Kapazitäten, die Informationsbeschaffung sowie den operativen Erfolg in der Strafverfolgung erheblich fördern werde.

Auch interessant:  Klimakrise in deutschen Städten: Alarmierende Ergebnisse im ersten Hitze-Check

WWF: Umweltkriminalität ist kein Kavaliersdelikt

Heike Vesper, Vorständin für Transformation Politik und Wirtschaft beim WWF Deutschland, wies darauf hin, dass Umweltkriminalität ein bislang stark unterschätztes Phänomen sei. Illegale Entwaldung, Fischerei und Bergbau hätten gravierende Auswirkungen auf den Klimawandel und den Verlust der Artenvielfalt und gefährdeten damit die Lebensgrundlagen der Menschheit. Sie betonte, dass die Kooperation zwischen BMUV, INTERPOL und WWF darauf abzielt, kriminelle Machenschaften aufzudecken, die bisher oft straflos geblieben sind. Die Zerstörung von Umwelt und Biodiversität aus Profitgier sei ein ernstzunehmendes Verbrechen mit weitreichenden Folgen für Mensch und Natur.

Dieser Text beruht auf einer Pressemitteilung des BMUV vom 16.01.2025