Grüne Schulhöfe für gesunde Kinder: DUH fordert klare Zuständigkeiten und Finanzierung

Fabian

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Bewegungsmangel, Hitzewellen und zunehmende Bildschirmzeit gefährden bundesweit die Gesundheit von Schülerinnen und Schülern. Schulhöfe, die überwiegend aus Beton und Asphalt bestehen, verschärfen diese Probleme. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) fordert deshalb eine umfassende Begrünung der Schulgelände in ganz Deutschland. Diese Maßnahme müsse mithilfe des beschlossenen Sondervermögens der kommenden Bundesregierung flächendeckend finanziert werden. Aktuell mangele es sowohl an einer sicheren Finanzierung als auch an fachlicher Unterstützung für Kommunen und Schulträger. Laut aktuellen Erhebungen beläuft sich der Investitionsstau im Bereich der Schulinfrastruktur bereits auf etwa 55 Milliarden Euro.

Fehlende Zuständigkeiten behindern Fortschritt

Um die vorhandenen finanziellen Mittel zielgerichtet einsetzen zu können, sei es notwendig, klare Zuständigkeiten auf Bundes- und Landesebene zu definieren. Ein entsprechendes Schreiben der DUH an die Mitglieder der Kultus- und Umweltministerkonferenz im November 2024 habe ergeben, dass dringender Handlungsbedarf besteht. Nur etwa die Hälfte der Bundesländer habe auf das Schreiben reagiert, und die Mehrheit der Ministerien habe die Verantwortung für die Schulhofgestaltung von sich gewiesen. Lediglich die Umweltministerien in Sachsen und Thüringen hätten ihre Unterstützung signalisiert.

Grüne Schulhöfe als Beitrag zur Kindergesundheit

Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin der DUH, betonte, dass grüne Schulhöfe mit Blick auf die sich verschärfende Klimakrise für die Gesundheit von rund neun Millionen Schülerinnen und Schülern in Deutschland unverzichtbar seien. Bereits jetzt sei zu beobachten, dass Kinder und Jugendliche zunehmend unter Bewegungsmangel litten und immer mehr Zeit an Bildschirmen verbrächten. Diese Entwicklungen hätten häufig lebenslange Folgen. Laut Metz regen naturnahe Flächen mit Wiesen, Bäumen und Sträuchern nachweislich zur Bewegung an, wirkten stressreduzierend und verringerten Umweltbelastungen wie Hitze und Luftverschmutzung. Deshalb, so Metz weiter, schulde man den Kindern in Deutschland eine gesundheitsfördernde und zukunftsfähige Gestaltung des Lernumfelds. Es brauche dringend finanzielle sowie personelle Unterstützung, damit Kommunen bei der Umsetzung nicht länger allein gelassen würden. Dies bedeute auch ein Ende des bestehenden Zuständigkeitschaos zwischen den Bundesländern.

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DUH fordert verbindliche Vorgaben

In einem offenen Brief an die Umwelt-, Bau- und Kultusministerien der Länder fordert die DUH darüber hinaus die Einführung verbindlicher Regelungen für die naturnahe und zukunftsfähige Gestaltung von Schulhöfen.

Dieser Text beruht auf einer Pressemitteilung der Deutschen Umwelthilfe (DUH) vom 01.04.2025