Berlin, 4. Februar 2025 – Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) übt scharfe Kritik an der heutigen Entscheidung des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL), den dringend notwendigen Widerruf der Zulassungen Flufenacet-haltiger Pestizide nicht vorzunehmen und stattdessen auf eine europäische Lösung zu warten. Das BVL hatte im Oktober 2024 angekündigt, die Zulassungen aufgrund von Klagen der DUH gegen zwei dieser Pestizide zu widerrufen. Die DUH sieht die nun getroffene Entscheidung als schwerwiegenden Rückschritt, da die Zulassungskriterien bereits jetzt nicht erfüllt seien. Nach Ansicht der Organisation erfordere das Pflanzenschutzmittelrecht in einer solchen Situation ein sofortiges Handeln durch die nationale Zulassungsbehörde. Angesichts der erheblichen Risiken sei eine weitere Verzögerung nicht hinnehmbar.
Forderung nach schnellem Handeln
DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch bezeichnete das Vorgehen des BVL als unverantwortlich. Er betonte, dass Flufenacet-haltige Mittel aufgrund ihrer Risiken für Gesundheit und Umwelt schnellstmöglich vom Markt genommen werden müssten. Das BVL versäume mit dem Verweis auf eine EU-weite Lösung die Gelegenheit, ein klares Signal für den Schutz der Trinkwasserressourcen zu setzen und betroffenen Landwirten Planungssicherheit zu geben.
Resch forderte Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir auf, im Rahmen seiner Fachaufsicht umgehend dafür zu sorgen, dass das BVL die ursprünglich angekündigten Widerrufe auch tatsächlich vollziehe.
Dieser Text beruht auf einer Pressemitteilung der Deutschen Umwelthilfe (DUH) vom 04.02.2025