Dringender Handlungsbedarf: Deutschland muss Naturabkommen umsetzen

Fabian

© zhukovvvlad / stock.adobe.com

Anlässlich der 16. UN-Biodiversitätskonferenz der Konvention über die biologische Vielfalt (CBD), die heute im kolumbianischen Calí beginnt, fordert der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) die Bundesregierung auf, sich in den Verhandlungen für eine effektive Umsetzung des neuen Abkommens zum Schutz und zur Wiederherstellung der Natur einzusetzen. Der BUND-Vorsitzende Olaf Bandt betont, dass Tiere, Pflanzen und Lebensräume weiterhin in alarmierendem Tempo verschwinden. Das Artensterben und die anhaltende Naturzerstörung könnten zu einem ökologischen Kollaps führen. Bandt erklärte, dass die Weltgemeinschaft auf der 16. UN-Weltnaturkonferenz in Calí konkrete Maßnahmen beschließen müsse, um das vor zwei Jahren in Montréal und Kunming verabschiedete Naturabkommen in die Tat umzusetzen. Er lobte den neuen globalen Biodiversitätsplan, mahnte jedoch, dass es politischen Willen brauche, um ihn auch umzusetzen. Die Bundesregierung solle sich in Calí insbesondere für klare Vorgaben zur Überwachung des Naturzustands, eine gesicherte Finanzierung des globalen Biodiversitätsschutzes und die Wahrung der Menschenrechte aller Beteiligten im Naturschutz stark machen.

Maßnahmen zur Begrenzung der globalen Naturzerstörung durch Deutschland

Der BUND fordert von der Bundesregierung, entschlossene Schritte gegen den negativen ökologischen Fußabdruck Deutschlands zu unternehmen, um die biologische Vielfalt zu bewahren. Hierzu müssten umgehend naturschädliche Subventionen, Investitionen und Handelsverträge beendet werden.

Bandt führte weiter aus, dass, wenn alle Menschen auf der Welt so leben würden wie in Deutschland, drei Planeten benötigt würden, um diesen Lebensstil zu unterstützen. Die Zerstörung der globalen biologischen Vielfalt durch Wirtschafts-, Handels- und Finanzaktivitäten müsse ein Ende finden. Finanzielle Mittel und Maßnahmen allein könnten die Natur nicht retten, betonte er.

Neue nationale Biodiversitätsstrategie als Regierungsaufgabe

Um die Ursachen der Naturzerstörung zu bekämpfen und naturfreundliche Rahmenbedingungen zu schaffen, fordert der BUND eine neue nationale Biodiversitätsstrategie. Diese müsse konkrete Maßnahmen beinhalten, um die Ziele des neuen Naturabkommens bis 2030 zu erreichen.

Auch interessant:  Monitoringbericht: Folgen des Klimawandels in Deutschland verschärfen sich

Bandt hob hervor, dass die neue Strategie auf den bisherigen Bemühungen aufbauen solle und in jedem Fall als Regierungsstrategie von allen Kabinettsmitgliedern verabschiedet werden müsse. Naturschutz sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die nur ressortübergreifend gelöst werden könne. Die neue Biodiversitätsstrategie müsse zudem geeignet sein, die internationalen Verpflichtungen Deutschlands zum Schutz und zur Wiederherstellung der biologischen Vielfalt wirksam umzusetzen.

Dieser Text beruht auf einer Pressemitteilung des BUND’s vom 21.10.2024