BUND kritisiert mangelnde Fortschritte bei Gewässerschutz in NRW

Fabian

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Das Landesumweltministerium (MUNV) von Nordrhein-Westfalen hat die ersten Beteiligungsdokumente für den vierten Bewirtschaftungsplan sowie das Maßnahmenprogramm zur Gewässerbewirtschaftung auf der Plattform beteiligung.nrw.de veröffentlicht. Ziel ist es, gemäß den EU-Vorgaben Bäche, Flüsse, Seen und Grundwasser ökologisch gesund und chemisch unbelastet zu gestalten. Aus Sicht des NRW-Landesverbands des Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND) fällt die bisherige Bilanz jedoch ernüchternd aus.

Der Landesvorsitzende des BUND, Holger Sticht, kritisierte, dass bisher nur ein Bruchteil der geplanten Maßnahmen umgesetzt worden sei. Er forderte entschlossene Maßnahmen, die Hochwasserschutz, Artenschutz und die Wiederherstellung von Gewässerstrukturen stärker miteinander verknüpfen. Die Klimakrise und die zunehmenden Extremwetterereignisse machten ein Umdenken sowie beschleunigtes Handeln dringend notwendig.

Unvollständige Informationen in den Beteiligungsdokumenten

Die vorgelegten Dokumente enthalten laut dem BUND für große Anteile der Flussgebiete Weser, Ems, Rhein und Maas keine Angaben zum aktuellen Zustand der Gewässer. Sticht betonte, dass dies ein erhebliches Problem darstelle. Es sei für Bürger*innen unmöglich, die vorgeschlagenen Maßnahmen angemessen zu bewerten, wenn weder die bereits umgesetzten Maßnahmen noch der gegenwärtige Zustand der Gewässer bekannt seien.

Forderung nach mehr Transparenz und echter Beteiligung

Der BUND fordert daher umfassenden Zugang zu allen relevanten Daten sowie eine echte Beteiligung der Öffentlichkeit, um den Schutz der Gewässer voranzutreiben. Insbesondere die Verbesserung des Wasserhaushalts und die Renaturierung von Auen und Mooren müssten stärker priorisiert werden, da diese Maßnahmen aktiv Arten-, Hochwasser- und Klimaschutz fördern.

Sticht schloss mit der Forderung, dass nach 25 Jahren verlorener Zeit keine weiteren Verzögerungen mehr hingenommen werden dürften. Wasser sei eine unverzichtbare Lebensgrundlage für Mensch und Natur und erfordere konsequentes Handeln.

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Dieser Text beruht auf einer Pressemitteilung des BUND NRW’s vom 15.01.2025