Badegewässer 2024: Deutschland überzeugt mit Top-Wasserqualität

Fabian

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Wer in Deutschland im Sommer eine Abkühlung sucht, kann diese nahezu ungetrübt genießen: Nach Angaben des Umweltbundesamts (UBA) lag die Qualität der Badegewässer auch im Jahr 2024 auf einem sehr hohen Niveau. Dies wurde durch den jährlichen Bericht der Europäischen Kommission zur Qualität der europäischen Badegewässer bestätigt, der am 20. Juni 2025 in Brüssel veröffentlicht wurde. Demnach erfüllten nahezu 2.300 offiziell ausgewiesene Badegewässer in Deutschland – an Seen, Flüssen und Küsten – zu 98 Prozent die Mindestanforderungen der EU-Badegewässerrichtlinie. 97 Prozent erhielten sogar die Bestnoten „ausgezeichnet“ oder „gut“. Damit belegte Deutschland im europaweiten Vergleich den achten Platz.

Ursachen für Badeverbote

Von den insgesamt 2.291 geprüften Badegewässern in Deutschland erhielten lediglich neun die Bewertung „mangelhaft“. Zum Schutz der Badenden wurden im vergangenen Jahr vorsorglich 148 Mal Badeverbote ausgesprochen oder vom Baden abgeraten. Hauptursachen hierfür waren ein verstärktes Auftreten von Cyanobakterien (umgangssprachlich als Blaualgen bekannt) sowie starke und langanhaltende Regenfälle. Besonders in Süddeutschland führten diese Wetterereignisse teilweise zu Hochwasser.

Infolge des Starkregens kam es zu Abschwemmungen und Einträgen von Schmutzwasser in die Gewässer, was die hygienische Wasserqualität beeinträchtigte und ebenfalls zu Badeverboten führte. Zudem wurden in mehreren Fällen durch Vorhersage- und Frühwarnsysteme mögliche Verschmutzungen prognostiziert, was ebenfalls präventive Maßnahmen zur Folge hatte.

Aktuelle Informationen zu Badegewässern

Die jeweils aktuellen Messdaten zu einzelnen Badegewässern sind auf den Internetseiten der Bundesländer abrufbar. Einen umfassenden Überblick auf Bundesebene bietet eine neue interaktive Kartenanwendung der Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG). Nutzerinnen und Nutzer können dort nicht nur die aktuelle Einstufung der Wasserqualität einsehen, sondern auch auf die Daten der vergangenen Jahre zugreifen. Darüber hinaus stellt die Europäische Umweltagentur (EEA) Informationen zur Badegewässerqualität in allen europäischen Ländern zur Verfügung.

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Ablauf der Datenerhebung und Berichterstattung

Die Überwachung der Badegewässerqualität obliegt in Deutschland den jeweiligen Bundesländern. Diese entnehmen regelmäßig Wasserproben, deren Ergebnisse am Ende der Badesaison an die BfG übermittelt werden. Zu den erfassten Daten zählen unter anderem die Resultate hygienischer Untersuchungen.

Die Bundesanstalt für Gewässerkunde und das Umweltbundesamt fassen die gelieferten Daten zusammen, prüfen sie auf Konsistenz und übermitteln sie im Auftrag des Bundesumweltministeriums an die Europäische Kommission. Dort wertet die Europäische Umweltagentur die Daten aller Mitgliedstaaten aus. Die Ergebnisse fließen in den jährlich erscheinenden Bericht zur Badegewässerqualität ein, mit dem die EU-Kommission die Öffentlichkeit über den Zustand der Badegewässer im Vorjahr informiert.

Dieser Text beruht auf einer Pressemitteilung des Umweltbundesamtes vom 20.06.2025