Der Gartenschläfer war früher in weiten Teilen Europas verbreitet. Doch in seinen natürlichen Lebensräumen sind die Bestände in den letzten Jahrzehnten drastisch zurückgegangen.
Gefährdete Art
Anlässlich des Welttages des Artenschutzes am 3. März weisen der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) sowie Experten der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) auf die Bedrohung des Gartenschläfers hin. Dieses kleine Tier mit der charakteristischen „Zorro-Maske“ gehöre zu den gefährdeten Arten und sei ausschließlich in Europa verbreitet. Laut der Organisationen sei sein Verbreitungsgebiet in den letzten 100 Jahren stark geschrumpft, insbesondere seit 1970 mit zunehmender Geschwindigkeit.
Besorgniserregende Verluste
Die Weltnaturschutzunion (International Union for Conservation of Nature, IUCN) habe den Gartenschläfer im Jahr 2024 in die Rote Liste der gefährdeten Arten aufgenommen. Zuvor sei er lediglich auf der „Vorwarnliste“ geführt worden, unter anderem aufgrund unzureichender Daten zur genauen Verbreitung. Diese Neueinschätzung sei maßgeblich durch Erkenntnisse aus dem Projekt „Spurensuche Gartenschläfer“ ermöglicht worden. Im Rahmen des Projekts sei erstmals eine systematische Erfassung der Art und ihrer Lebensräume erfolgt. Durch eine Online-Meldestelle seien tausende Nachweise gesammelt und in eine aktuelle Verbreitungskarte eingetragen worden. Die Daten zeigten, dass der Gartenschläfer zwischen 1970 und 2018 dramatische Verluste erlitten habe: Rund ein Drittel seines ursprünglichen Verbreitungsgebietes sei verschwunden.
Projekt zur Sicherung der Bestände
Um die verbleibenden Populationen zu schützen, arbeite der BUND gemeinsam mit der JLU und der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung an einem Projekt, das sich auf den Erhalt des Gartenschläfers konzentriere. Die im Rahmen dieser Initiative entwickelten Schutzmaßnahmen seien in einem Katalog zusammengefasst worden und könnten als Vorbild für ähnliche Projekte in anderen europäischen Ländern dienen.
Bedeutung des Welttages des Artenschutzes
Der Welttag des Artenschutzes werde seit 2013 jedes Jahr am 3. März begangen und erinnere an die Unterzeichnung des Washingtoner Artenschutzübereinkommens am 3. März 1973. Der Gedenktag solle die Bedeutung wildlebender Tier- und Pflanzenarten für den Menschen hervorheben und auf den anhaltenden weltweiten Verlust der biologischen Vielfalt aufmerksam machen.
Hintergrund zum Gartenschläfer
Der Gartenschläfer sei ein nachtaktiver Kleinsäuger aus der Familie der Bilche, zu der auch der Siebenschläfer gehöre. Als sogenannte „Verantwortungsart“ habe Deutschland eine besondere Bedeutung für seinen Schutz, da sich hier ein zentraler Teil seines Verbreitungsgebietes befinde. Das Projekt „Spurensuche Gartenschläfer“ (2018-2024) habe erstmals eine detaillierte Beschreibung seiner Verbreitung ermöglicht und wertvolle Erkenntnisse zur Genetik, Biologie, Lebensweise und Aktivierungsmustern gewonnen. Diese wissenschaftlichen Grundlagen seien essenziell für die Entwicklung wirksamer Schutzmaßnahmen. Gefördert wurde das Projekt im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesumweltministeriums.
Dieser Text beruht auf einer Pressemitteilung des BUND’s vom 28.02.2025