Die Landesregierung setzt ihre Sanierungsoffensive „Straßeninfrastruktur Nordrhein-Westfalen“ mit einem Sonderprogramm für Südwestfalen fort. Auf der Auftaktveranstaltung am Freitag, 6. September 2024, in Hagen präsentierte Verkehrsminister Oliver Krischer zusammen mit Vertreterinnen und Vertretern der Kommunen, Landkreise, Industrie- und Handelskammern, der Handwerkskammer, Arbeitgeberverbände und der Autobahn GmbH des Bundes sowie weiteren Stakeholdern ein Maßnahmenpaket für etwa 470 Kilometer Bundes- und Landesstraßen. Diese Straßen sind durch den Verkehr aufgrund der Sperrung der A45 erheblich belastet. Die Maßnahmen sollen in den kommenden Wochen in den Kommunen weiter diskutiert und bewertet werden. Krischer erklärte, dass die lokale Bevölkerung und Unternehmen eine funktionierende Infrastruktur benötigen, weshalb die Sanierung Priorität habe. Mit der Sanierungsoffensive NRW sei ein klarer Fahrplan für Straßen, Brücken und Infrastrukturanlagen vorgelegt worden, um den Standort Nordrhein-Westfalen zukunftsfest zu machen. Das Sonderprogramm Südwestfalen konzentriere sich speziell auf die Region, die besonders durch die Sperrung und den Neubau der Rahmede-Talbrücke belastet ist, und dessen Umsetzung eine gemeinschaftliche Anstrengung erfordere.
Belastungen durch Ausweichverkehr
Die Verkehrsinfrastruktur des Märkischen Kreises und der benachbarten Kommunen in Südwestfalen erleidet besonders hohe Belastungen durch die Ausweichverkehre infolge der Sperrung der Talbrücke Rahmede. Dr. Petra Beckefeld, Technische Direktorin von Straßen.NRW, erklärte, dass eine Vielzahl von Maßnahmen auf den Ausweichstrecken der gesperrten A45 identifiziert worden seien, die in den Kommunen des Märkischen Kreises, des Ennepe-Ruhr-Kreises und des Kreises Olpe in den nächsten Jahren realisiert werden müssen.
Start des Dialogprozesses
Bei der Auftaktveranstaltung wurde eine erste Liste der anstehenden Verkehrsmaßnahmen vorgestellt und die Kriterien zur Priorisierung der Maßnahmen erläutert. Das Sonderprogramm umfasst Erhaltungsmaßnahmen, Umbauten, Ausbauten, Neubauten und den Bau von Radwegen. Insbesondere stand das zugrundeliegende Konzept und der Rahmen zur Erstellung der Maßnahmenliste im Mittelpunkt. Die nächsten Schritte des Dialogprozesses sollen vom Austausch und der Mitwirkung aller Teilnehmenden geprägt sein. Weiterführende Dialogformate sind geplant, in denen über konkrete Einzelmaßnahmen diskutiert werden soll. Ziel ist es, ein gemeinsam abgestimmtes „Sonderprogramm Straßeninfrastruktur Südwestfalen“ in der Region zu etablieren und umzusetzen.
Priorisierung der Maßnahmen
Die bevorstehenden Baumaßnahmen sollen in einem transparenten Verfahren priorisiert werden, um mithilfe einer systematischen Problemerfassung ein entsprechendes Sanierungskonzept aufzustellen. Dies kann jedoch nur erreicht werden, wenn die wichtigen regionalen Akteure bei der Priorisierung sowie der Planung und dem Bau eingebunden werden und sich entsprechend beteiligen. Durch das eingeleitete Dialogverfahren soll diese gemeinsame Basis geschaffen werden.
Sanierungsoffensive beschleunigt
Nordrhein-Westfalen sieht sich mit der Herausforderung konfrontiert, die vorhandene Straßeninfrastruktur zukunftsfest zu machen. Minister Krischer betonte, dass die Straßen, Brücken und Tunnelanlagen, die in die Jahre gekommen sind und vielerorts sanierungsbedürftig, durch den starken Anstieg insbesondere des Güterverkehrs und die unzureichenden Investitionen in den letzten Jahrzehnten in einem kritischen Zustand seien. In den letzten Jahren habe man zwar eine Stabilisierung des Zustands erreicht, doch nun sei eine deutliche Verbesserung erforderlich. Im November 2023 legte Krischer eine umfassende Sanierungsoffensive vor, die vorsieht, in den nächsten zehn Jahren etwa 400 Brücken durch Ersatzneubauten zu sanieren. Seit November 2023 seien bereits drei Ersatzneubauten an Landes- und Bundesstraßen abgeschlossen, 34 Brücken seien im Bau oder beauftragt, und eine erhebliche Streckenlänge bei Landes- und Bundesstraßen sei seitdem saniert worden.
Dieser Text beruht auf einer Pressemitteilung des MUNV NRW vom 06.09.2024