In Nordrhein-Westfalen entstehen innerhalb von zwei Jahren 26 neue Hochwassermeldepegel. Bis Ende 2025 sollen alle Messstellen vollständig errichtet sein. Einer dieser neuen Pegel wurde kürzlich im bergischen Welzen an der Sülz durch Umweltminister Oliver Krischer in Betrieb genommen. Der Pegel verbessert insbesondere für die Städte Rösrath und Overath die Hochwasservorwarnung und liefert zusätzliche Daten für das Hochwasserportal.NRW sowie Warn-Apps wie NINA.
Ausbau nach der Flutkatastrophe 2021
Nach der Hochwasserkatastrophe im Jahr 2021 habe das Land NRW das Messnetz systematisch erweitert. Während es damals noch 84 Hochwassermeldepegel gegeben habe, werde ihre Zahl bis Ende 2025 auf insgesamt 122 steigen – ein Zuwachs von 45 Prozent. Umweltminister Krischer betonte, das dichtere Netz ermögliche eine verbesserte Vorwarnung. Besonders ländliche Regionen würden durch die neuen Pegel besser eingebunden, was zu einem höheren Hochwasserschutz für alle führe.
Ausfallsichere Messtechnik
Die neuen Pegelstandorte seien mit doppelt gesicherter Technik ausgestattet. Zwei voneinander unabhängige Messsysteme übermittelten ihre Daten über getrennte Kommunikationsnetze an die Hochwasserzentrale des Landesumweltamtes (LANUK). Dort würden die Daten rund um die Uhr ausgewertet und im Hochwasserportal veröffentlicht. Im Falle technischer Störungen stehe der Hochwasserinformationsdienst bereit, um diese kurzfristig zu beheben.
Strategische Standortwahl
Bei der Auswahl der neuen Pegelstandorte habe man gezielt Lücken im bestehenden Netz geschlossen. Dabei seien insbesondere Regionen berücksichtigt worden, in denen Hochwasser potenziell besonders gefährlich werden könne – etwa durch die Nähe zu Wohngebieten oder kritischer Infrastruktur.
Historische Entwicklung des Pegelnetzes
Die ersten Hochwassermeldepegel in Nordrhein-Westfalen wurden bereits im 19. Jahrhundert an großen Flüssen wie dem Rhein errichtet. Zusätzlich zu diesen Pegeln betreibt das LANUK auch gewässerkundliche Pegel, die ergänzende Daten zu Wasserständen und Abflüssen liefern. Zudem gehören auch Niederschlagsmessstationen zum Messnetz des Landes.
Dieser Text beruht auf einer Pressemitteilung des Ministeriums für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes NRW vom 24.06.2025