Kritik an EU-Vorschlag: BUND fordert strenge Gentechnikregeln

Fabian

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Pia Voelker, Expertin für Gentechnikpolitik beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), äußerte sich kritisch zum Vorschlag der polnischen Ratspräsidentschaft im EU-Agrarrat. Dieser betrifft die zukünftige Ausgestaltung der EU-Regeln für den Umgang mit Neuen Gentechniken in der Landwirtschaft. Ihrer Ansicht nach bleibt der Vorstoß weit hinter den notwendigen Verbesserungen zurück.

Risiken für Biosysteme und Natur

Voelker betonte, dass durch die vorgeschlagenen Regelungen die Veränderung und Freisetzung von Wildpflanzen weiterhin möglich wäre. Dies stelle eine Gefahr für Biosysteme und die Natur dar. Außerdem habe die polnische Ratspräsidentschaft keine Lösung dafür präsentiert, wie die weitreichende Patentierung von Pflanzen und Pflanzenmaterial verhindert werden könne. Diese Praxis schränke den Zugang zu Biodiversität und genetischem Material für die Landwirtschaft und Pflanzenzüchtung erheblich ein.

Forderung nach klaren Regeln

Für Voelker ist es essenziell, klare Regeln zu schaffen, um eine gentechnikfreie Landwirtschaft in der EU weiterhin zu ermöglichen. Verbraucherinnen und Landwirtinnen müssten Wahlfreiheit haben, und die Umwelt solle vor der unkontrollierten Freisetzung nicht rückholbarer Organismen geschützt werden. Hierfür seien insbesondere Kennzeichnung, Rückverfolgbarkeit und eine umfassende Risikoprüfung für alle gentechnisch veränderten Pflanzen, auch die aus Neuen Gentechniken, unabdingbar.

Ablehnung des Vorschlags durch Deutschland gefordert

Abschließend forderte der BUND, dass Deutschland den Vorschlag der polnischen Ratspräsidentschaft im Rat der Europäischen Union ablehnen solle. Voelker unterstrich, dass die bestehenden Gentechnikregeln uneingeschränkt auch für Pflanzen aus Neuer Gentechnik gelten müssen.

Dieser Text beruht auf einer Pressemitteilung des BUND’s vom 09.01.2025

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