Berlin, 19.9.2024: Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat Anzeige gegen die Betreibergesellschaft Deutsche Regas des LNG-Terminals auf Rügen erstattet, da das Unternehmen LNG nach Schweden weiterverladet und -verschifft. Diese Betriebsweise ist nicht genehmigt und wird daher von der DUH als illegal eingestuft. Die Genehmigung umfasst nur die Regasifizierung von LNG und dessen Einspeisung ins deutsche Gasnetz, wie aus dem Bescheid des Staatlichen Amts für Landwirtschaft und Umwelt (StALU) hervorgeht, bei dem die Anzeige erstattet wurde. Zudem wurde das Terminal unter dem LNG-Beschleunigungsgesetz errichtet, das nur zur Sicherstellung der Versorgungssicherheit in Deutschland verwendet werden darf. Die DUH sieht hierin einen erneuten Vertrauensbruch und fordert die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern auf, der Deutschen Regas den weiteren Betrieb zu untersagen.
Verdacht auf illegale Geschäfte
Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH, erklärte, dass die Deutsche Regas das Vertrauen weiterhin verspiele, indem sie scheinbar nur auf eigene Gewinne fokussiert sei und nicht auf die Energieversorgungssicherheit in Deutschland. Der Weiterverkauf von LNG nach Schweden mache deutlich, dass es vielmehr um Spekulationsgeschäfte großer Gaskonzerne gehe. Die Verbraucher profitierten davon nicht. Unter dem Vorwand der Energiekrise sei Rügen zu einem Handelsplatz für fossiles Gas geworden. Müller-Kraenner forderte die Landesregierung auf, sich für den Umweltschutz und die Menschen auf Rügen zu entscheiden und das Vorkommnis zum Anlass zu nehmen, die Betriebserlaubnis des Terminals zu überprüfen und möglicherweise zu entziehen.
Ungeprüfte Sicherheitsaspekte
Constantin Zerger, DUH-Leiter Energie und Klimaschutz, merkte an, dass die Deutsche Regas Rügen zu einem Umschlagplatz für Fracking-Gas aus den USA gemacht habe. Obwohl das Fracking-Gas Anfang August nach Rügen geliefert und ein Teil davon nach Schweden weiterverkauft wurde, seien die Sicherheitsaspekte der Umladung im Hafen nicht untersucht oder behördlich geprüft worden. Die Tatsache, dass LNG nun sogar exportiert werde, zeige, dass die Energiekrise vorbei sei. Zerger kritisierte, dass die Bundesregierung bei den Kapazitäten übersteuert habe, und forderte ein Ende weiterer LNG-Projekte sowie einen Stopp des Projekts auf Rügen.
Dieser Text beruht auf einer Pressemitteilung der DUH vom 19.09.2024