Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) bewertet die derzeitige Förderpraxis der Bundesregierung für Wärmepumpen als ineffizient und verbraucherunfreundlich. Das bestehende System der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG), das prozentuale Zuschüsse für Einbaukosten bis zu einer Gesamthöhe von 30.000 Euro bietet, führe zu einer Kostensteigerung für Wärmepumpen. Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern seien Wärmepumpen in Deutschland dadurch deutlich teurer. Diese Situation behindere den erhofften Hochlauf der Wärmepumpentechnologie, der trotz der Einführung des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) ausbleibt. Ohne eine Reform drohe Deutschland, die Klimaziele im Gebäudesektor erneut zu verfehlen.
In einem Forderungspapier plädiert die DUH für eine grundlegende Neuausrichtung der Förderung, um den Einsatz der klimafreundlichen Technologie zu beschleunigen.
Reformforderungen der DUH
Die DUH betont, dass folgende Maßnahmen notwendig sind, um die Wärmewende zu fördern:
- Einführung einer Festbetragsförderung:
Festbeträge sollen die Grundlage für die Förderung bilden, um kosteneffizientere Lösungen zu ermöglichen. Die aktuelle prozentuale Förderung führe dazu, dass Hersteller und Installateure in Deutschland deutlich höhere Preise als in anderen europäischen Ländern verlangten. - Vereinfachung und Beschleunigung des Einbaus:
Bürokratische Hürden müssten abgebaut und die Installation durch qualifizierte Handwerker kostengünstig realisierbar sein, um den Einbauprozess zu beschleunigen. - Verpflichtender Einsatz von Smart Metern:
Energieversorger sollen noch im laufenden Jahr verpflichtet werden, bei allen Haushalten Smart Meter zu installieren, um die Effizienz der Wärmepumpen zu steigern. - Einstellung der Förderung für fossile und Biomasse-Heizungen:
Die Förderung solle sich ausschließlich auf klimafreundliche Heiztechnologien konzentrieren.
Kritik an hohen Kosten und bürokratischen Hürden
Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin der DUH, führt aus, dass der Wärmepumpenmarkt in Deutschland in einer Krise stecke. Dies sei nicht nur auf verzögerte Förderzusagen zurückzuführen, sondern auch auf überhöhte Preise für den Kauf und Einbau von Wärmepumpen. Besonders die Kombination aus hohen Gerätepreisen und häufig über 100 Stunden Installationsaufwand sorge dafür, dass die Fördergrenze von 30.000 Euro oft vollständig ausgeschöpft werde. Trotz der Förderung rechneten sich Wärmepumpen daher für viele Menschen erst nach über zehn Jahren oder gar nicht.
Metz fordert eine Umstellung der Förderung auf Festbeträge, um Preise von unter 15.000 Euro zu ermöglichen, wie es in anderen europäischen Ländern bereits der Fall sei. Diese Preisanpassung sei entscheidend, um die Wärmewende nicht nur voranzutreiben, sondern auch Arbeitsplätze bei deutschen Herstellern zu sichern.
Internationale Perspektive: Einbaubedingungen und Kosten
Der internationale Klimaexperte Dr. Axel Friedrich hebt hervor, dass die aktuellen Einbaubedingungen in Deutschland die Energiewende im Gebäudebereich blockierten. Eine Umstellung auf feste Zuschüsse pro Wärmepumpe würde nicht nur die Kosten für Hauseigentümer reduzieren, sondern auch die Fördermittel effizienter einsetzen. So könnten mehr Wärmepumpen gefördert werden, wodurch der Hochlauf der Technologie beschleunigt würde.
Friedrich verweist darauf, dass in anderen europäischen Ländern Wärmepumpen für deutlich unter 15.000 Euro – und das ohne Förderung – eingebaut werden können. Dieses Preisniveau sei auch in Deutschland realisierbar, wenn die Förderpraxis entsprechend reformiert werde.
Dieser Text beruht auf einer Pressemitteilung der Deutschen Umwelthilfe (DUH) vom 21.01.2025