Stromspar-Check: Energie sparen, Kosten senken, Klima schützen

Fabian

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Der Stromspar-Check bietet Menschen mit wenig Geld eine kostenlose Energiesparberatung. Diese erfolgt telefonisch, online, in einer Sprechstunde oder direkt in der Wohnung der Ratsuchenden. Dabei werden ehemals langzeitarbeitslose Personen zu Energiesparexpertinnen und -experten ausgebildet. Sie beraten Haushalte, wie Energie und Geld gespart werden können. Im Durchschnitt können jährlich bis zu 300 Euro pro Haushalt eingespart werden. Die Beratung umfasst zudem kostenlose Soforthilfen wie LED-Lampen, Duschsparköpfe und finanzielle Zuschüsse für den Austausch von alten Kühlschränken oder Gefriertruhen. Mit 150 Standorten hat der Stromspar-Check bereits über 450.000 Menschen erreicht. Auf einem Kongress feiert das Projekt nun sein 15-jähriges Bestehen.

Verknüpfung sozialer und klimapolitischer Ziele

Bundesumwelt- und Verbraucherschutzministerin Steffi Lemke betonte, dass der Stromspar-Check ein gelungenes Beispiel sei, wie soziale und klimapolitische Ziele kombiniert werden können. Sie erklärte, dass einkommensschwache Haushalte praktische Unterstützung erhalten, um Energie und Geld zu sparen. Besonders Haushalte mit geringem Einkommen seien von hohen Energiepreisen betroffen. Die Ministerin hob hervor, dass in den vergangenen 15 Jahren zahlreiche Haushalte nicht nur Kosten reduzieren, sondern auch einen Beitrag zum Klimaschutz leisten konnten. Sie dankte den Stromsparhelferinnen und -helfern für ihr außerordentliches Engagement und ihre Fachkenntnisse.

Unterstützung für einkommensschwache Haushalte

Caritas-Präsidentin Eva-Maria Welskop-Deffaa betonte die vielfältigen Vorteile des Stromspar-Checks. Sie erklärte, dass das Projekt einkommensarmen Haushalten effektiv helfe, Energie und Geld zu sparen. Besonders bemerkenswert sei, dass ehemals langzeitarbeitslose Personen, die als Stromsparhelferinnen und -helfer ausgebildet wurden, Zugang zu Haushalten fänden, die unter hohen Stromkosten litten. In den schlecht isolierten Wohnungen gäben sie ohne belehrenden Tonfall konkrete Hinweise auf Energiefresser und mögliche Verhaltensänderungen. Dadurch gelinge sozial gerechter Klimaschutz.

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Nachhaltige Effekte der Beratung

Michael Geißler, Vorstandsvorsitzender des eaD, hob die nachhaltigen Auswirkungen des Stromspar-Checks hervor. Er erklärte, dass die Beratung die Energieeffizienz im Haushalt verbessere, Kosten senke und die Klimaziele der EU unterstütze. Außerdem werde die öffentliche Hand entlastet. Neben Strom und Wasser sei die Beratung mittlerweile auch auf den Wärmeverbrauch fokussiert. Durch ein verbessertes Heizverhalten könnten Haushalte ihren Energieverbrauch zusätzlich um bis zu 1.000 kWh pro Jahr reduzieren, was einer Einsparung von zehn Prozent entspreche.

Erfolgsbilanz des Stromspar-Checks

Seit 2008 haben die Stromsparhelferinnen und -helfer rund 450.000 Haushalte besucht. Sie berieten zu Strom-, Wasser- und Heizverbrauch sowie zum richtigen Lüften. Dabei wurden kostenfreie Soforthilfen wie LEDs, Steckerleisten, Sparduschköpfe und Hygrothermometer installiert. Insgesamt konnten so die CO₂-Emissionen um 780.000 Tonnen reduziert werden. Haushalte, die oft Bürgergeld, Wohngeld oder eine kleine Rente beziehen, sparen durchschnittlich 300 Euro pro Jahr.

Strategien gegen Energiearmut

Beim Jubiläumskongress im Bundesumwelt- und Verbraucherschutzministerium diskutierten die Teilnehmenden Strategien zur Bekämpfung von Energiearmut. Ein Schwerpunkt lag darauf, wie einkommensschwache Haushalte durch den Stromspar-Check ihre Energiekosten senken und gleichzeitig einen Beitrag zu den Klimazielen Deutschlands leisten können. Diskutiert wurde auch, wie diese Haushalte von der europäischen Klimasozialpolitik und von energieeffizienten Innovationen profitieren könnten.

Zukunftsperspektiven des Projekts

Zum Jubiläum richteten die Teilnehmenden den Blick auch in die Zukunft. Ziel sei es, dass der Stromspar-Check weiterhin einen wichtigen Beitrag zu einer sozial gerechten Energiewende leistet. Es wurde betont, dass alle vulnerablen Haushalte, die Energie sparen möchten, bundesweit von Stromsparhelferinnen und -helfern beraten werden sollen.

Dieser Text beruht auf einer Pressemitteilung des BMUV vom 05.12.2024