Berlin, 13. Januar 2025 – Das Umweltbundesamt (UBA) hat aktuelle Zahlen für das Jahr 2022 veröffentlicht, die eine anhaltende Stagnation der Mehrwegquote bei Getränkeverpackungen zeigen. Diese liegt weiterhin bei lediglich 42,6 Prozent, obwohl das Verpackungsgesetz eine Mehrwegquote von 70 Prozent fordert. Einweg-Plastikflaschen dominieren mit einem Marktanteil von etwa 48 Prozent den Getränkeverpackungsmarkt. Besonders besorgniserregend ist der Anstieg des Marktanteils von umweltschädlichen Getränkedosen, die inzwischen 6,5 Prozent erreichen. Angesichts dieser Entwicklung fordert die Deutsche Umwelthilfe (DUH) die zukünftige Bundesregierung auf, entschieden Maßnahmen gegen Einweg und für Mehrweg zu ergreifen.
Vorteile von Mehrwegverpackungen
Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin der DUH, betonte, dass die Förderung von Mehrweggetränkeverpackungen unumgänglich sei. Sie erklärte, dass Mehrwegverpackungen durch ihre vielfache Wiederverwendung und kurzen Transportwege im Vergleich zu Einweg-Plastikflaschen und Getränkedosen erhebliche CO₂-Einsparungen ermöglichen. Darüber hinaus würden sie deutschlandweit rund 145.000 Arbeitsplätze sichern.
Kritik an bisherigen Maßnahmen und der EU-Verpackungsverordnung
Metz kritisierte die bisherige Bundesregierung scharf und erklärte, dass diese in der Förderung von Mehrwegverpackungen kläglich versagt habe. Auch die neue EU-Verpackungsverordnung, die eine Mehrwegquote von nur 10 Prozent vorsieht, wurde als ambitionslos und mit zahlreichen Ausnahmeregelungen belastet bezeichnet. Laut Metz sei keine Besserung durch diese Regelung zu erwarten.
Forderungen an die zukünftige Bundesregierung
Die DUH fordert von der zukünftigen Bundesregierung konkrete Maßnahmen, um die Mehrwegquote deutlich zu erhöhen. Zu den vorgeschlagenen Maßnahmen gehören:
- Die Einführung einer Abgabe von mindestens 20 Cent auf Einweg-Plastikflaschen und Dosen.
- Die verpflichtende Festlegung segmentspezifischer Mehrwegquoten.
- Eine finanzielle Förderung von Mehrwegsystemen durch ein Fondsmodell, das die ökologische Ausgestaltung von Verpackungen unterstützt.
Metz betonte, dass nach Jahren der Untätigkeit ein entschlossener Kurswechsel notwendig sei, um die ökologischen und wirtschaftlichen Vorteile von Mehrwegsystemen endlich auszuschöpfen.
Dieser Text beruht auf einer Pressemitteilung der Deutschen Umwelthilfe (DUH) vom 13.01.2025