Sieben Schritte zum Schutz des Gartenschläfers

Fabian

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Vor dem bundesweiten Siebenschläfer-Tag am 27. Juni haben der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) sowie die Projektpartner*innen – die Justus-Liebig-Universität Gießen und die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung – sieben entscheidende Schutzmaßnahmen für den stark gefährdeten Gartenschläfer vorgestellt. Dieser gehört, wie auch der Siebenschläfer, zur Artengruppe der Bilche. In den vergangenen 50 Jahren hat der Gartenschläfer über ein Drittel seines ursprünglichen Lebensraums verloren. Ursachen dafür sind unter anderem das Insektensterben, wodurch dem kleinen Bilch die Nahrungsgrundlage fehlt, sowie der Einsatz von Giften und das Verschwinden geeigneter Verstecke in immer sterileren Gärten.

Aufruf zum Handeln

Die BUND-Artenschutzexpertin Friederike Scholz betonte, dass dringend gehandelt werden müsse, um den Gartenschläfer mit der charakteristischen Zorro-Maske vor weiterem Rückgang zu bewahren. Laut BUND soll in den kommenden sieben Wochen gezielt für den Erhalt dieser Tierart geworben werden.

Die sieben empfohlenen Schutzmaßnahmen sind:

  • Verzicht auf Gifte in Gärten und Wäldern
  • Förderung artenreicher Gärten
  • Erhalt der Artenvielfalt in Wäldern
  • Vernetzung von Lebensräumen
  • Schutz und Entwicklung von Streuobstwiesen
  • Bewusstseinsbildung in der Bevölkerung
  • Fachgerechte Versorgung verletzter Tiere
  • Giftverzicht rettet Leben

Scholz wies darauf hin, dass Gartenschläfer durch den Einsatz von Rattengift oder Schneckenkorn qualvoll sterben können. Andere Pestizide würden sich zudem in den Fettreserven der Tiere anreichern und beim Winterschlaf in konzentrierter Form freigesetzt – mit oft tödlichen Folgen. Ein Verzicht auf Gifte in Siedlungen und Wäldern könne daher nicht nur den Gartenschläfer, sondern viele weitere Arten effektiv schützen.

Naturnahe Gärten bieten Rückzugsorte

Gärten und Grünflächen spielen eine entscheidende Rolle als Rückzugsorte. Mit einfachen Maßnahmen könnten laut BUND bereits große Effekte erzielt werden: Wilde Ecken sollten zugelassen, Bäume mit Höhlen erhalten, Sträucher gepflanzt, Steinhaufen angelegt und sichere Wasserstellen geschaffen werden.

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Auch auf potenzielle Gefahren wurde hingewiesen: In offenen Regentonnen könnten Gartenschläfer ertrinken – daher sei eine Abdeckung oder Ausstiegshilfe notwendig. Darüber hinaus könnten spezielle Nistkästen beim Überwintern helfen, allerdings sollten diese im Winter nicht geöffnet werden, um die Tiere nicht zu stören.

Lebensräume auch außerhalb der Städte schützen

Neben Siedlungsgebieten seien auch große Waldflächen, Streuobstwiesen, Weinberge und Brachflächen bedeutende Lebensräume für den Gartenschläfer. Auch in diesen Bereichen sei gezielte Unterstützung dringend erforderlich, um das Überleben der Art langfristig zu sichern.

Dieser Text beruht auf einer Pressemitteilung des BUND’s vom 25.05.2025