Der Nachtfalter Spanische Flagge (Euplagia quadripunctaria) wurde zum Schmetterling des Jahres 2025 gewählt. Diese Wahl wurde vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und der BUND NRW Naturschutzstiftung getroffen. Die Entscheidung hebt die Bedeutung des Nachtfalters für den Artenschutz hervor.

Dokumentation durch Citizen Science

Die Spanische Flagge breitet sich seit einigen Jahren zunehmend nach Norden aus, wie Bürger*innen auf Online-Plattformen dokumentieren. Über Webseiten wie Observation.org und Apps wie ObsIdentify können Naturinteressierte ihre Beobachtungen schnell und einfach per Handyfoto festhalten. Diese Daten liefern wertvolle wissenschaftliche Erkenntnisse.

Jochen Behrmann von der BUND NRW Naturschutzstiftung erklärte, die Unterstützung der Bevölkerung ermögliche nicht nur eine deutlich verbesserte Datenbasis, sondern fördere durch Citizen Science auch das Bewusstsein für die lokale Artenvielfalt.

Auffälliger Nachtfalter aktiv auch tagsüber

Die Spanische Flagge ist während ihrer Hauptflugzeit im August auch tagsüber aktiv. Ihre schwarz-weiß gemusterten Vorderflügel machen sie leicht zu erkennen, jedoch bleibt sie zwischen Zweigen und Stängeln oft unbemerkt. Erst wenn sie auffliegt oder ihre Vorderflügel öffnet, werden die leuchtend orangeroten Hinterflügel sichtbar, deren Warnfärbung sie vor Fressfeinden schützt.

Als Nahrung bevorzugt der Nachtfalter den Gewöhnlichen Wasserdost, nimmt aber auch Nektar von vielen anderen Blüten auf. Mit einer Flügelspannweite von etwa fünf Zentimetern gehört die Spanische Flagge zu den größeren Nachtfaltern in Europa.

Lebensräume der Schmetterlinge unter Druck

Die Spanische Flagge lebt bevorzugt in strukturreichen Landschaften, die Hecken, Waldränder und blütenreiche Wiesen umfassen. Diese Lebensräume sind jedoch durch Flächenverbrauch und intensive Landwirtschaft zunehmend bedroht. Der Nachtfalter findet sich auch in naturnahen Gärten, wenn diese entsprechende Vielfalt bieten.

Auswirkungen der Klimakrise

Durch die steigenden Temperaturen infolge der Klimakrise breiten sich viele wärmeliebende Schmetterlingsarten, wie die Spanische Flagge, weiter nach Norden und in höhere Lagen aus. Während diese Art davon profitiert und sich schnell verbreitet, geraten andere Arten zunehmend unter Druck und gehen vielerorts zurück.

Dieser Text beruht auf einer Pressemitteilung des BUND’s vom 28.11.2024