Rekordfinanzierung für internationalen Biodiversitätsschutz 2023

Fabian

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Im Jahr 2023 hat die Bundesregierung insgesamt 1,36 Milliarden Euro für den Erhalt von Arten und Ökosystemen in Entwicklungs- und Schwellenländern bereitgestellt. Dies stellt eine Steigerung von über 450 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr dar. Mit diesen Mitteln werden Länder weltweit dabei unterstützt, lebenswichtige Ökosysteme wie Moore, Wälder und Meere zu schützen, zu renaturieren und nachhaltig zu bewirtschaften. Diese Naturräume sind nicht nur bedeutend für die Kohlenstoffspeicherung, sondern auch für den Klimaschutz und den Erhalt der biologischen Vielfalt. Sie sichern zudem die Lebensgrundlagen der Menschen vor Ort. Deutschland erweist sich damit als verlässlicher Partner im internationalen Naturschutz. Diese positive Bilanz stärkt die Position Deutschlands bei der anstehenden Weltnaturkonferenz, die vom 21. Oktober bis zum 1. November 2024 in Cali, Kolumbien, stattfindet.

Steffi Lemke zur Biodiversitätsfinanzierung

Bundesumweltministerin Steffi Lemke betonte, dass Deutschland seine internationale Biodiversitätsfinanzierung deutlich erhöht habe und damit ein verlässlicher Partner im Kampf gegen das weltweite Artensterben sei. Sie hob hervor, dass dies eine gute Grundlage für die Verhandlungen der kommenden Weltnaturkonferenz in Kolumbien sei. Die biologische Vielfalt sei das Fundament des Lebens, da gesunde Ökosysteme die Ernährung sichern, die Luft reinigen, Trinkwasser bereitstellen und eine funktionierende Wirtschaft ermöglichen. Lemke verwies auf die Beschlüsse von Montreal, die aufzeigten, wo und wie gehandelt werden müsse. Mit der internationalen Biodiversitätsfinanzierung unterstütze Deutschland Partnerländer im Globalen Süden dabei, globale Naturschutzziele zu erreichen, die Ökosystemleistungen zu sichern und die Lebensbedingungen vor Ort zu verbessern.

Vertrauen als Basis internationaler Verhandlungen

Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze erklärte, dass Vertrauen die wichtigste Währung in internationalen Verhandlungen sei. Die Partnerländer in Afrika, Asien und Lateinamerika seien bereit, ihre Natur zu schützen, und betrachteten dies als Beitrag zur Weltgemeinschaft. Sie forderten daher zu Recht, dass die internationale Gemeinschaft ihre Unterstützung ausweite. Schulze betonte, dass Deutschland mit der Erhöhung seiner Unterstützung dieses Vertrauen stärke und dies den Verhandlungen in Kolumbien Rückenwind gebe. Sie hob hervor, dass mehr Projekte für den Naturschutz vereinbart worden seien als je zuvor, was nicht nur der indigenen Bevölkerung vor Ort zugutekomme, sondern auch der globalen Wirtschaft, die stark von den Leistungen der Ökosysteme abhänge.

Verbindung von Biodiversitäts- und Klimaschutz

Die Mittel zur Förderung der internationalen Biodiversität sind Teil der internationalen Klimafinanzierung der Bundesregierung. Investitionen in Arten- und Ökosystemschutz tragen oft gleichzeitig zum Klimaschutz oder zur Anpassung an den Klimawandel bei. Bundeskanzler Olaf Scholz hatte 2022 angekündigt, die internationale Biodiversitätsfinanzierung Deutschlands bis 2025 auf 1,5 Milliarden Euro jährlich zu erhöhen. Mit den 1,36 Milliarden Euro aus dem Jahr 2023 wurde ein weiterer Schritt in diese Richtung gemacht.

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Globaler Beitrag zum Biodiversitätsschutz

Die Erhaltung und nachhaltige Nutzung der Natur erfordert eine globale Anstrengung und die Mobilisierung von Finanzmitteln aus internationalen und nationalen, öffentlichen und privaten Quellen. Die Bundesregierung setzt sich dafür ein, dass auch leistungsstarke Länder, die bisher nicht zu den klassischen Geberstaaten zählen, sowie private Akteure sich stärker am Biodiversitätsschutz beteiligen. So sollen die Verantwortlichkeiten auf breitere Schultern verteilt werden. Von den 1,36 Milliarden Euro flossen 1,04 Milliarden Euro in Projekte des Entwicklungsministeriums mit Partnerländern in Afrika, Asien und Lateinamerika sowie in Beiträge zu multilateralen Klima- und Umweltfonds und Entwicklungsbanken. Dies ist eine Steigerung von 340 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr. Ein Grund für die Zunahme sei die erfolgreiche Integration des Naturschutzes in Projekte der Landwirtschaft und Stadtentwicklung.

Schutzgebiete und wirtschaftliche Partnerschaften

Mit den bereitgestellten Mitteln unterstützt das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) über 900 Schutzgebiete weltweit, die zusammen eine Fläche von etwa 2,5 Millionen Quadratkilometern umfassen – das Sechsfache der Fläche Deutschlands. Zusätzlich fördert das BMZ afrikanisch-europäische Geschäftspartnerschaften, die die lokale Biodiversität wirtschaftlich nutzen, beispielsweise durch die Verarbeitung natürlicher Roh- und Inhaltsstoffe für die Lebensmittel-, Kosmetik- und Pharmaindustrie. Diese Maßnahmen kommen nicht nur der Natur zugute, sondern auch der lokalen Bevölkerung, insbesondere den indigenen Völkern, die entscheidend zum Erhalt der biologischen Vielfalt beitragen und von intakten Ökosystemen abhängig sind. Das BMZ arbeitet zudem mit multilateralen Organisationen wie der Weltbank zusammen, um deren Engagement für den Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen zu stärken.

Internationale Klimaschutzinitiative und weitere Mittel

313 Millionen Euro der Finanzmittel stammen aus der „Internationalen Klimaschutzinitiative“ (IKI), die vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) koordiniert wird und in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) sowie dem Auswärtigen Amt umgesetzt wird. Dies stellt eine Steigerung von 108 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr dar.

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Die IKI fördert Projekte, die den Klima- und Biodiversitätsschutz in Entwicklungs- und Schwellenländern unterstützen. Dazu gehört die Umsetzung nationaler Biodiversitätsstrategien und -aktionspläne (NBSAP) in diesen Ländern.

Zusätzlich stellte das BMUV 9,5 Millionen Euro zur Verfügung, mit denen unter anderem die Teilnahme von Vertretern aus Entwicklungs- und Schwellenländern an Vertragsstaatenkonferenzen sowie Maßnahmen zur Bekämpfung der Wilderei unterstützt werden.

Dieser Text beruht auf einer Pressemitteilung des BMUV vom 17.10.2024