Anlässlich der Einigung der Regierungskoalition in Baden-Württemberg auf eine Erweiterung des Nationalparks Schwarzwald äußerte sich Martin Bachhofer, der Landesgeschäftsführer des BUND Baden-Württemberg. Er erklärte, dass man erfreut sei über die Fortschritte bei der Nationalpark-Erweiterung und den Beschluss des Kabinetts zur Verbindung der beiden Parkteile. Der BUND setze sich seit Jahren für diese Maßnahme ein, da unbewirtschaftete Wälder mehr Kohlenstoff speichern und eine höhere Widerstandsfähigkeit gegenüber dem Klimawandel aufweisen würden. Zudem entstehe durch die Erweiterung wertvoller Lebensraum für zahlreiche Tier-, Pflanzen- und Pilzarten.
Kritik am Forstministerium
Bachhofer äußerte Unverständnis gegenüber dem Bestreben von Forstminister Peter Hauk, die Erweiterung möglichst klein zu halten. Ein breiterer Verbindungskorridor zwischen den beiden Parkteilen würde eine deutlich effektivere Wirkung für Natur und Klima ermöglichen. Die Landesregierung müsse daher ihre internen Konflikte schnell beenden und gemeinsam das Ziel verfolgen, das Projekt zum Erfolg zu führen.
Ökologische Dringlichkeit und Beteiligung der Bevölkerung
Patrick Maier, Regionalgeschäftsführer des BUND im Nordschwarzwald, ergänzte, dass der ökologische Lückenschluss dringend sei, da nur durch eine solche Verbindung eine großflächige Entwicklung von ungestörten Kernzonen gewährleistet werden könne. Gleichzeitig betonte er die Bedeutung der lokalen Interessen, die weiterhin über den Nationalparkrat und den Nationalparkbeirat in den Prozess einfließen sollten.
Kritische Betrachtung von Flächentausch und Landesanteilsverkauf
Maier äußerte Bedenken bezüglich der Pläne, neben einem Flächentausch auch den Verkauf der Landesanteile von 55 Prozent zur Verhandlung mit der Murgschifferschaft vorzusehen. Die möglichen Auswirkungen auf den Wald in der Region um Enzklösterle und die Gemeinde seien schwer abzuschätzen.
Dieser Text beruht auf einer Pressemitteilung des BUND-BaWü vom 22.10.2024