DUH fordert einheitliche Ladestecker für E-Bikes zur Reduzierung von Elektroschrott

Fabian

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Berlin, 27. Februar 2025 – Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) fordert, dass die seit Anfang dieses Jahres geltende Verpflichtung zur Nutzung einheitlicher USB-C-Ladekabel für elektronische Geräte wie Smartphones, Digitalkameras und Tablets nur der erste Schritt ist. Die Organisation setzt sich für eine Standardisierung der Ladestecker auch für Elektrofahrräder (Pedelecs) und andere Leichtelektrofahrzeuge ein. Dies sei notwendig, um das volle Potenzial dieser Fahrzeuge für eine nachhaltige Verkehrswende auszuschöpfen. Die EU-Kommission könne entsprechende Vorgaben kurzfristig in der Batterieverordnung oder der Ökodesignverordnung festlegen.

Elektrofahrräder als nachhaltige Alternative zum Auto

Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin der DUH, betont, dass Elektrofahrräder den Umstieg vom Auto erleichtern könnten. Sie würden lange Strecken, hohe Geschwindigkeiten und bequeme Transporte ermöglichen und dabei CO₂-Emissionen sowie Abgasausstoß reduzieren. Zusätzlich würden sie den Verkehrslärm verringern und weniger Parkraum beanspruchen. Damit der Umstieg auf Elektrofahrräder attraktiver werde, sei es notwendig, ein einheitliches Laden im öffentlichen Raum zu ermöglichen – analog zur bereits bestehenden Praxis bei Elektroautos. Zudem würde dies unnötigen Elektroschrott vermeiden. Die DUH fordert daher die EU-Kommission auf, die Vereinheitlichung der Ladeanschlüsse für Elektrofahrräder schnellstmöglich verpflichtend zu machen.

Heterogene Ladestecker als Hindernis

Derzeit existieren zahlreiche unterschiedliche Ladestecker für Elektrofahrräder, was ein problemloses Nachladen unterwegs, ein effizientes Flottenmanagement in Städten sowie die Verfügbarkeit von Ersatzteilen und die Reparatur erschwert.

Widerstand der Hersteller gegen Standardisierung

Laut Thomas Fischer, Leiter für Kreislaufwirtschaft bei der DUH, gibt es bereits eine anerkannte technische Norm für eine einheitliche Ladeschnittstelle, die lediglich breiter angewendet werden müsse. Dies führe dazu, dass die Standardisierung nicht vorankomme, was wiederum die Verbraucherfreundlichkeit, die Verkehrswende und die Umwelt belaste. Da die Fahrradindustrie bislang nicht in der Lage gewesen sei, einen standardisierten Ladestecker umfassend einzuführen, seien nun verbindliche EU-rechtliche Vorgaben erforderlich.

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Vorhandene Normen als Grundlage für Standardisierung

Der Batteriesicherheits-Standard DIN EN 50604-1:2022 stellt eine anerkannte technische Norm für Elektrofahrräder und andere Leichtelektrofahrzeuge dar. Diese Norm verweist auf eine einheitliche Ladeschnittstelle, die in den internationalen technischen Spezifikationen der IEC TS 61851-3-Serie beschrieben ist. Die DUH fordert, dass diese Schnittstelle als verbindlicher Standard festgelegt wird, um die Nutzung von Elektrofahrrädern zu erleichtern und Umweltbelastungen zu minimieren.

Dieser Text beruht auf einer Pressemitteilung der Deutschen Umwelthilfe (DUH) vom 27.02.2025