Zeitgleich zur UN-Ozeankonferenz in Nizza hat der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) eine Petition zum Schutz des Meeresschutzgebiets Doggerbank in der Nordsee gestartet. Die Initiative verfolgt das Ziel, die größte Sandbank der Nordsee zu bewahren und ihren einzigartigen Lebensraum dauerhaft zu schützen. Gefordert wird insbesondere ein vollständiges Verbot der umweltschädlichen Grundschleppnetzfischerei in diesem ökologisch besonders sensiblen Gebiet. Die Petition richtet sich direkt an den neuen Fischereiminister Alois Rainer.
Forderung nach Verbot der zerstörerischen Fischereimethode
Isabelle Maus, Expertin für Meeresschutzgebiete beim BUND, betont, dass die Doggerbank dringend Schutz benötige, damit dieser bedeutende Lebensraum weiterhin bestehen könne. Sie fordert den Fischereiminister auf, die fortschreitende Umweltzerstörung dort zu beenden. Ihrer Einschätzung nach müsse die Grundschleppnetzfischerei in Schutzgebieten grundsätzlich untersagt werden, da sie mit dem Schutzstatus unvereinbar sei.
Gerichtsurteil erhöht Druck auf Bundesregierung
Der Handlungsdruck auf die Bundesregierung wächst weiter: Im Mai war ein deutscher Fischereiverband mit einer Klage gegen Schutzmaßnahmen in Nordseegebieten – darunter auch die Doggerbank – vor dem Europäischen Gericht (EuG) gescheitert. Maus sieht in diesem Urteil ein klares Signal für einen stärkeren Naturschutz. Sie kritisierte, dass trotz Schutzstatus in der Doggerbank weiterhin Grundschleppnetze erlaubt seien. Diese Praxis mache aus dem Schutzgebiet eine Farce, da sie den Lebensraum massiv schädige.
Politische Verpflichtungen müssen umgesetzt werden
Die Doggerbank gilt als ökologisches Herzstück der Nordsee – ein Hotspot für Artenvielfalt, dessen empfindliches Gleichgewicht durch Grundschleppnetze dauerhaft gestört wird. Während der UN-Ozeankonferenz in Nizza bekannte sich Deutschland erneut zu seinen internationalen Verpflichtungen im Meeresschutz. Bundesumweltminister Carsten Schneider betonte dort die Notwendigkeit, marine Ökosysteme zu erhalten und den Schutz in Nord- und Ostsee zu verbessern. Der BUND mahnt jedoch, dass diesen internationalen Zusagen nun auch konkrete nationale Maßnahmen folgen müssen.
BUND ruft zu zivilgesellschaftlichem Engagement auf
Nach Ansicht von Isabelle Maus bleibt nicht mehr viel Zeit. Meeresschutzgebiete wie die Doggerbank seien essenziell, um die biologische Vielfalt der Meere zu bewahren, das Artensterben zu stoppen und einen Beitrag im Kampf gegen die Klimakrise zu leisten. Ein wirksamer Schutz der Doggerbank könne ein glaubwürdiges Zeichen setzen, dass Deutschland seine internationalen Verpflichtungen ernst nehme.
Der BUND ruft die Bevölkerung dazu auf, sich gemeinsam für gesunde Meere und eine sozial-ökologische Transformation der Fischerei starkzumachen. Maus erklärte, dass die Zivilgesellschaft bereitstehe, die Meere zu verteidigen – jetzt komme es auf die Entschlossenheit des Ministers an.
Dieser Text beruht auf einer Pressemitteilung des BUND’s vom 11.06.2025











