BUND fordert besseren Herdenschutz für konfliktfreies Zusammenleben mit dem Wolf

Fabian

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Anlässlich des bundesweiten Tags des Wolfs am 30. April hat der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) seine zentralen Forderungen und Positionen im Umgang mit dem Wolf in Deutschland vorgestellt. Im Mittelpunkt steht das Ziel, ein konfliktarmes Zusammenleben von Wölfen und Weidetieren zu ermöglichen und dabei gleichzeitig die Artenvielfalt zu schützen. Eine generelle Bejagung des Wolfs lehnt der Verband ab.

Herdenschutz als zentrale Maßnahme

Der BUND-Vorsitzende Olaf Bandt erklärte, die weit verbreitete Behauptung, Wölfe stellten eine Gefahr für Menschen dar, widerspreche den bisherigen Erfahrungen seit deren Rückkehr nach Deutschland. Auch die Annahme, eine Bejagung der Tiere würde zu weniger Nutztierrissen führen, sei nach seiner Einschätzung falsch. Entscheidend sei vielmehr die Qualität des Herdenschutzes – nicht die Anzahl der Wölfe.

Forderungen des BUND für ein gelungenes Miteinander

Laut BUND müsse der Herdenschutz vollständig gefördert und unbürokratisch finanziert werden, einschließlich der benötigten Materialien, des Arbeitsaufwands und der laufenden Kosten. Außerdem seien schnelle und unkomplizierte Entschädigungszahlungen bei Wolfsrissen notwendig. Besonders die wirtschaftliche Lage der Weidetierhalterinnen und -halter, insbesondere von Schäferinnen und Schäfern, solle verbessert werden. Zusätzlich fordert der Verband eine bundesweite Vereinheitlichung der Herdenschutzmaßnahmen, deren regelmäßige Evaluation sowie eine professionelle Beratung. In Einzelfällen, in denen Wölfe wiederholt ordnungsgemäßen Herdenschutz überwinden, sei laut BUND eine Entnahme vertretbar – eine flächendeckende Bejagung bleibe jedoch ausgeschlossen.

Der Wolf als Teil der Natur

Der Wolf wird vom BUND als wichtiger Bestandteil der heimischen Natur angesehen, der zur Stabilisierung von Wildbeständen beiträgt. Seine Rückkehr gilt als Erfolg für den Naturschutz. Durch konsequenten Herdenschutz und gezieltes Wildtiermanagement könne die Zahl der Nutztierrisse deutlich reduziert werden. Voraussetzung für das Gelingen des Zusammenlebens von Mensch, Weidetieren und Wolf seien gesellschaftliche Akzeptanz, klare politische Rahmenbedingungen und eine faire Unterstützung der Weidetierhaltung.

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Dieser Text beruht auf einer Pressemitteilung des BUND’s vom 29.04.2025