BMUV fördert Klimaschutzprojekte für Nord- und Ostsee

Fabian

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Im Rahmen des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz (ANK) unterstützt das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) Projekte zum Schutz und zur Renaturierung mariner Lebensräume in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein. Mit einer Fördersumme von 26 Millionen Euro werden Maßnahmen zur Wiederherstellung von Salzwiesen, Seegraswiesen und Algenwäldern sowie ein ökologisches Sedimentmanagement finanziert. Diese Projekte sollen die Grundlagen für den natürlichen Klimaschutz im Küstenmeer verbessern, Datengrundlagen erweitern und als Pionierarbeit für die Wiederherstellung von kohlenstoffreichen Lebensräumen an der deutschen Nord- und Ostseeküste dienen.

Bedeutung der Projekte für den Klimaschutz

Bundesumweltministerin Steffi Lemke betonte, dass die Maßnahmen im Rahmen des ANK-Programms einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der artenreichen Nord- und Ostsee und deren klimaschützender Funktion leisten. Sie hob hervor, dass die Zusammenarbeit zwischen dem Bundesumweltministerium und den Küstenländern besonders erfolgreich sei und eine Basis für den Erhalt und die Wiederherstellung von Meeres- und Küstenlebensräumen schaffe. Insbesondere Seegraswiesen, Salzwiesen, Algenwälder und marine Sedimente seien von großer Bedeutung, da sie nicht nur dem Klimaschutz dienten, sondern auch die biologische Vielfalt förderten und zur Anpassung an die Folgen der Klimakrise beitrügen.

Schwerpunkt: Schutz von Meeres- und Küstenökosystemen

Ein zentrales Handlungsfeld des ANK-Programms widmet sich dem Schutz und der Stärkung von Lebensräumen an Nord- und Ostsee. Meeres- und Küstenökosysteme sind in der Lage, auf natürliche Weise Kohlenstoff zu binden und langfristig als CO₂-Senken zu fungieren. Der Erhalt und die naturverträgliche Nutzung dieser Ökosysteme sichern ihre natürlichen Funktionen und stärken ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber klimawandelbedingten Veränderungen.

Umsetzung des Förderprogramms für Küstengewässer

Das Förderprogramm für Küstengewässer im Rahmen des ANK hat das Ziel, Salzwiesen, Seegraswiesen und Algenwälder zu schützen und zu renaturieren sowie ein ökologisches Sedimentmanagement zu etablieren. Die Küstenländer Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg haben insgesamt 15 Modellprojekte für die deutsche Nord- und Ostseeküste entwickelt. Acht dieser Projekte mit einer Fördersumme von rund 26 Millionen Euro können nun starten.

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Spitzentreffen zum Meeresschutz in Berlin

Die Übergabe der Förderbescheide erfolgte im Rahmen eines Spitzentreffens zum Meeresschutz in Berlin. Dieses Treffen fand auf Einladung der Länder Schleswig-Holstein und Niedersachsen statt. Bei den Gesprächen zwischen Bundesumweltministerin Lemke sowie den Umweltministern und Vertretern der Küstenbundesländer standen unter anderem die Meeresoffensive der Bundesregierung, Initiativen der Küstenländer zum Meeresschutz und ein Ausblick auf zukünftige Herausforderungen im Mittelpunkt.

Überblick über die Projekte

Die geförderten Projekte sind Teil des ANK-Programms zur Stärkung der natürlichen Klimaschutzfunktion mariner Ökosysteme. Einige dieser Projekte konzentrieren sich auf die Erforschung der Kohlenstoffflüsse und -speicherfähigkeit von Watt-Sedimenten, Algen, Seegras- und Salzwiesen, um die Datengrundlage zu verbessern. Andere Projekte erproben pilothafte Renaturierungsmaßnahmen, beispielsweise für Salzmarschen und Seegraswiesen, wobei veränderte Umweltbedingungen berücksichtigt werden. Alle Vorhaben zeichnen sich durch eine wissenschaftliche Begleitung aus und sollen wichtige Erkenntnisse für den natürlichen Klimaschutz im Küstenmeer liefern, die auch über die Projektlaufzeit hinaus Anwendung finden können.

Beispielhafte Projekte im Überblick

  • „Seegras als Blue Carbon-Kohlenstoffspeicher in der Ostsee“ (Schleswig-Holstein): Ziel ist es, die Kohlenstoffspeicherung in Seegraswiesen zu erfassen, zu modellieren und langfristig zu sichern. Besonderes Augenmerk liegt auf Seegrasarten, die sich gut an veränderte klimatische Bedingungen anpassen.
  • „Klimasalzwiese“ (Hamburg): Dieses Projekt untersucht Renaturierungsoptionen für Salzwiesen im Nationalpark Hamburgisches Wattenmeer.
  • Seegrasrenaturierung in Niedersachsen: Ein Projekt in Niedersachsen fokussiert sich auf die Schaffung günstiger Wachstumsbedingungen für Seegraswiesen im Natura 2000-Gebiet „Hund-Paapsand“ an der Nordseeküste. Hierbei wird ein ökologisches Sedimentmanagement eingesetzt, um das Kohlenstoffspeicherpotenzial zu erhöhen.
  • „MV Seagrass for Climate“ (Mecklenburg-Vorpommern): Im Rahmen dieses Projekts werden Seegrasbestände an der Ostseeküste erfasst, um geeignete Standorte für Wiederansiedlungen zu identifizieren und Pilotprojekte zur Renaturierung durchzuführen.
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Diese Maßnahmen sollen langfristig dazu beitragen, den Klimaschutz durch marine Ökosysteme zu stärken und nachhaltige Lösungen für den Meeresschutz zu entwickeln.

Dieser Text beruht auf einer Pressemitteilung des BMUV vom 24.01.2025