Deutschlandticket: Mehrheit fordert Fortführung und Ausbau des ÖPNV

Fabian

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Das klare Bekenntnis der sich abzeichnenden Koalition aus Union und SPD zum Deutschlandticket wird vom Bündnis sozialverträgliche Mobilitätswende als bedeutendes Signal für eine bezahlbare und klimafreundliche Mobilität gewertet. Eine aktuelle repräsentative Umfrage unter Nutzerinnen und Nutzern des Deutschlandtickets belege die hohe Relevanz des Angebots. Im Hinblick auf die bevorstehende Verkehrsminister*innenkonferenz forderte das Bündnis die Bundesländer auf, gemeinsam mit dem Bund eine langfristige Finanzierung des Tickets sicherzustellen, ein bundesweit gültiges Sozialticket einzuführen und den öffentlichen Nahverkehr auszubauen sowie zu verbessern. Die Umfrage zeige laut Bündnis, wie entscheidend das Deutschlandticket in Kombination mit einem guten Angebot für den Zugang zu Mobilität sei.

Mehrheit wünscht langfristigen Erhalt des Deutschlandtickets

Laut der Befragung von rund 13,5 Millionen Abonnentinnen und Abonnenten halten 89,3 Prozent eine dauerhafte Fortführung des Deutschlandtickets für wichtig. Für mehr als zwei Drittel (69,6 Prozent) der Befragten würden ohne das Ticket die Mobilitätskosten steigen – ein Aspekt, der insbesondere in Zeiten wachsender finanzieller Belastungen ins Gewicht falle. Auch unter Klimaschutzaspekten sei das Ticket relevant: 41,7 Prozent der Teilnehmenden gaben an, bei einer Abschaffung des Tickets wieder häufiger das Auto zu nutzen. Weitere 24,7 Prozent würden ihre Fahrten generell einschränken, was nach Einschätzung des Bündnisses sowohl die gesellschaftliche Teilhabe als auch die Daseinsvorsorge beeinträchtigen könnte.

Ausbau statt Kürzungen im Nahverkehr gefordert

Das Bündnis forderte Investitionen in ein flächendeckendes und barrierefreies Angebot im öffentlichen Nahverkehr – sowohl in ländlichen Regionen als auch in Städten. Die Umfrage habe gezeigt, dass rund die Hälfte der Befragten den ÖPNV stärker nutzen würden, wenn die Verlässlichkeit steige (49 Prozent), die Bahn- und Busverbindungen ausgebaut (44,6 Prozent) und die Taktungen verbessert würden (38,5 Prozent). Zusätzlich verwies das Bündnis darauf, dass Barrierefreiheit sowie angemessene Qualitätsstandards hinsichtlich Sauberkeit und Sicherheit in Verkehrsmitteln und an Haltestellen selbstverständlich werden müssten. Nur dann könne der ÖPNV für mehr Menschen eine wirkliche Alternative zum Auto darstellen. Gleichzeitig kritisierte das Bündnis, dass vielerorts trotz wachsender Nachfrage die Angebote reduziert würden – eine Entwicklung, die den Bedürfnissen der Fahrgäste und dem Staatsziel gleichwertiger Lebensverhältnisse widerspreche.

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Appell an Bund und Länder für nachhaltige Finanzierung

Das Bündnis appellierte an Bund und Länder, eine dauerhafte und auskömmliche Finanzierung des öffentlichen Verkehrs sicherzustellen. Nur so könnten sowohl Instandhaltung als auch ein naturverträglicher Ausbau der Infrastruktur realisiert und tarifgebundene, attraktive Arbeitsplätze gesichert werden. Die Menschen hätten laut Bündnis klar signalisiert, dass sie sich eine bezahlbare und verlässliche öffentliche Mobilität wünschten. Es sei nun an der Politik, diesem Wunsch mit entsprechenden Entscheidungen nachzukommen.

Dieser Text beruht auf einer Pressemitteilung des BUND’s vom 01.04.2025